Block Buster

Losing Gravity

Frontiers
VÖ: 2019

Coole Partybrecher und ein Fauxpas

Diese Finnen sind deshalb so reizvoll, weil sie sich in ihrem jugendlichen Überschwang schwer greifen lassen: Wer Block Buster in der Nähe solch klassisch aufspielender Bands wie Casablanca, Hardcore Superstar, AC/DC und Kiss verortet, liegt damit nicht völlig daneben, verschweigt aber auch, dass ihre professionelle Darbietung erfrischend jung und modern anmutet — und hier und dort Actionrock der Sorte Danko Jones (›Out In The City‹, ›Flammable‹) und sporadisch sogar den Heavy Rock von The Brew (man höre nur ›Gone By The Morning‹ oder die Strophe von ›Somebody To Shock Me‹) zu sich in den Ring zieht.

Das Punkrock- und Emo-Sentiment des melodischen ›Would You Do It Again‹ muss man nicht mögen; ›Move‹ dagegen wirkt mit seinem zappeligen Riff und dem gruseligen Kinder-Refrain dermaßen affektiert, dass man Block Buster diesen Fauxpas nur deshalb zu verzeihen gewillt ist, weil es vorher den Knaller ›Sweet Mary Jane‹ zu hören gab: Einen solchen vor Coolness nur so strotzenden Partybrecher erhofft man sich von Hardcore Superstar schon seit nunmehr vierzehn Jahren.

(7.5/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

ROCKS PRÄSENTIERT

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