BPMD

American Made

Napalm
VÖ: 2000

Emotionslose Adaptionen

Wenn sich gestandene Musiker mit ihren Kumpels treffen, um ihre Lieblingssongs zu zocken, macht ihnen das vermutlich Spaß und den Kopf frei. Ob es nötig ist, derartiges gleich auf Tonträger zu bannen, bleibt fraglich. Im Falle von BPMD, dem Projekt von Overkill-Sänger Bobby „Blitz“ Ellsworth, Gitarrist Phil Demmel (einst Machine Head), Bassist Mark Menghi und Schlagzeug-Tausendsassa Mike Portnoy, wäre es verzichtbar gewesen. Dass es sich bei den Involvierten um versierte Profis handelt, steht außer Frage, ebenso die Klasse der Originalsongs, die sie sich für American Made zur Brust genommen haben. Emotionslos zersägt das Quartett ›Toys In The Attic‹ (Aerosmith), ›Saturday Night Special‹ (Lynyrd Skynyrd) oder auch ›Walk Away‹ (James Gang), die schroffe Handhabe tut keinem der zehn Stücke gut. Wie man es besser macht und die hier ebenfalls vertretene Willie Dixon-Nummer ›Evil (Is Going On)‹ standesgemäß wiedergibt, haben Monster Magnet bereits 1993 auf Superjudge vorgemacht. Und auch die frühe Motörhead-Version des ZZ Top-Klassikers ›Beer Drinkers & Hell Raisers‹ hatte deutlich mehr Charme und Seele als alles auf American Made.

(4/10)

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