Alte Sinner-Scheiben stehen hoch im Kurs: Rund 100 Euro werden aktuell beim großen Online-Händler für das Original von Touch Of Sin aufgerufen, und weil Bandkopf Mat Sinner in Sachen Wiederveröffentlichung dank vernichteter Mastertapes die Hände gebunden sind, hat der findige Schwabe einige Höhepunkte seiner Frühphase in aktueller Besetzung neu eingespielt.
Neben fünf Tracks der titelgebenden Scheibe kommt auch Material von Comin’ Out Fighting (1986) und Dangerous Charm (1987) zur Geltung. Mit ›Danger Zone‹ hat es immerhin ein Stück des gleichnamigen 84er Albums zu neuen Ehren geschafft, während die ganz alten Gama-Platten keine Berücksichtigung gefunden haben. Dafür spendieren Sinner mit ›Blood On The Sand‹ und ›Heat Of The City‹ zwei neue Tracks im klassischen Stil; seiner Phil Lynott-Manie frönt Sinner mit einer schön eigenständigen Fassung von ›Don’t Believe A Word‹. Mit David Readman (Pink Cream 69) und Eclipse/W.E.T.-Mastermind Erik Mårtensson geben sich zwei prominente Gäste die Ehre, in Tom Naumann greift immerhin ein früheres Sinner-Mitglied stellenweise in die Saiten. Doch auch ohne die Mitwirkung von Veteranen wie Van der Graaf, Schleifer oder Dieth weiß die Zeitreise zu gefallen, denn angestaubt klingt der Stoff auch heute nicht.