Steve Cropper

Fire It Up

Mascot
VÖ: 2021

Wie weiland in verrauchten Clubs

Im Herbst dieses Jahres wird Steve Cropper, Gitarrist, Songwriter, Produzent für Stax Records sowie Mitglied der legendären Booker T. & The MGs und der Blues Brothers, 80 Jahre alt. Mit Felix Cavaliere hatte er zuletzt vor elf Jahren eine Platte veröffentlicht; Fire It Up ist nun sein erstes Solo-Album seit 1969 auf dem einige Nummern zu hören sind, die es seinerzeit nicht auf Midnight Flyer (2010) schafften.

Das Album klingt alles andere als solo, vielmehr wie eine kollektive Leistung abgeklärter Routiniers, die ihr Können in den Dienst des jeweiligen Songs stellen. Es beginnt funky mit ›Bush Hog‹: coole Bläser (die sich durch das gesamte Album ziehen), tiefenentspanntes Gitarrensolo. Der Titelsong ist klassischer Rhythm & Blues im geradeaus marschierenden Midtempo.

Knochentrockenen Funk serviert Cropper dann wieder in ›Out Of Love‹. ›Far Away‹ klingt wie ein Soul-Hit aus den sechziger Jahren, ›She’s So Fine‹ macht richtig Druck. Jene Art von Druck, die man sich in verrauchten Clubs vorstellen könnte, in denen die Menschen auf Tischen tanzen. Die es nicht mehr gibt. Dafür aber den vitalen Cropper, der diese Atmosphäre zumindest ahnen lässt.

(7.5/10)

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