Tad Morose

Modus Vivendi (2003)

Mitte der Neunziger hatte der klassische Heavy Metal keinen allzu leichten Stand. Gespielt wurde er freilich dennoch — und nicht selten richtig gut. Etwa von Tad Morose, die, wie die erheblich populäreren (Morgana) Lefay, aus dem schwedischen Provinzstädtchen Bollnäs stammen.

TEXT: DANIEL BÖHM

Es ist kein Geheimnis: Mitte der neunziger Jahre hatte der klassische Heavy Metal keinen allzu leichten Stand zwischen Crossover, Alternative und rabiaten Neu-Emporkömmlingen wie Pantera. Gespielt wurde er freilich dennoch — und nicht selten richtig gut. Etwa von Tad Morose, die, wie die erheblich populäreren (Morgana) Lefay, aus dem schwedischen Provinzstädtchen Bollnäs stammen.

Ihre ersten beiden Alben Leaving The Past Behind (1993) und Sender Of Thoughts (1995) sowie die EP Paradigma (1996) entstanden noch mit Kristian Andrén als Sänger und waren auf einem progressiven Rhythmusfundament aufgebaut, ehe zu A Mended Rhyme (1997) Urban Breed als neuer Frontmann übernahm.

Mit ihm verschwanden die bis dahin als vollwertiges Instrument in ihren beinahe doomigen Mystic-Metal integrierten Keyboards in den Hintergrund — sukzessive wurden Tad Morose gitarrenlastiger und erheblich härter. Auch Undead (2000) und Matters Of The Dark (2002) sind tolle, wuchtvolle Power-Metal-Alben der alten Schule.



Übertroffen werden sie in allen Belangen aber von Modus Vivendi (2003), mit dem sich die Gruppe ein stahlhartes Denkmal setzte. Intensiv und ungemein abgeklärt beziehen sich die Schweden auf dieser leider letzten Platte mit Breed in Songs wie ›No Mercy‹ und ›Take On The World‹ auf Metal Church, Vicious Rumors, Morgana Lefay und alte Savatage: fantastisch!


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