Eloy
Drakkar
VÖ: 2023
Die Stimme des Erzähler taucht wie aus einem Klangnebel auf und signalisiert: Frank Bornemann hat auch auf dem 20. Eloy-Album — dem dritten Epos über Jeanne D’Arc —noch immer viel zu sagen.
Crown Lands
Universal Canada
VÖ: 2023
Wer es versäumte, Crown Lands nach Erscheinen ihres ersten Albums auf dem Beobachtungsradar zu behalten, dürfte einigermaßen erstaunt darüber sein, welch bemerkenswerte Entwicklung das kanadische Duo in den zurückliegenden drei Jahren hinter sich gebracht hat — und welche Wellen ihr Zweitwerk mittlerweile schlägt.
Virgin Steele
Steamhammer
VÖ: 2023
Nach dem haarsträubenden Nocturnes Of Hellfire & Damnation widmen sich Virgin Steele thematisch wieder dem frühen Zeitalter der Menschheitsgeschichte. Dafür hat Mastermind David DeFeis die exaltierten Gesangsmarotten des Vorgängers auf ein Mindestmaß reduziert.
Boys From Heaven
Target
VÖ: 2023
Boys From Heaven aus Dänemark wollen den Sound der Achtziger in die heutige Zeit hieven — ein Anliegen, das auch das Night Flight Orchestra seit geraumer Zeit äußerst erfolgreich verfolgt. Die Dänen gehen wie schon bei ihrem Debüt "The Great Discovery" (2020) auf "The Descendant" noch einen Schritt weiter.
Eric Bibb
Dixiefrog
VÖ: 2023
Eric Bibb ist beileibe kein Lautsprecher, aber ein Musiker mit Message, die er statt in Wutreden gern in Wohlklang fließen lässt: Jeder Song auf "Ridin'" kommt hier wie von Hand gemalt daher. Technisch ist alles dabei: Bleistiftzeichnung, Aquarell, Ölgemälde — in Form von 14 höchst unterschiedlichen, fein instrumentierten und ausarrangierten Songs.
Roxanne
Ratpak
VÖ: 2023
Dass sich Bands nach jahrzehntelanger Funkstille im Alter noch einmal aufraffen und sich in neue Abenteuer stürzen, ist nicht ungewöhnlich. Dass es einen Unterschied macht, ob kurzfristiges Industriegeld lockte oder der Spaß am Musikmachen zu neuen Liedern führte, lässt sich anschaulich am Beispiel Roxanne ablesen.
Yes
InsideOut
VÖ: 2023
Die unzähligen Besetzungswechsel der letzten Jahre haben den roten Faden im Schaffen von Yes abreißen lassen. Mit "The Quest" (2021) und nun auch mit "Mirror To The Sky" zeigt die Formkurve zumindest partiell wieder nach oben.
Metal Church
Reaper Entertainment
VÖ: 2023
Der Nachfolger zu Damned If You Do war bereits geschrieben, als der Tod von Sänger Mike Howe Metal Church aus der Bahn warf. Als Reaktion haben sie einen neuen Mann ans Mikro gerufen, der sich stark von seinem Vorgänger abhebt. Und der spürbar von Originalreibeisen David Wayne beeinflusst wurde.
Richard Bargel
Clementine Music
VÖ: 2022
Richard Bargel hat alles gemacht und noch mehr gesehen in den fünf Jahrzehnten seiner Karriere. Nun hat der 72-jährige Blues-Mann, Sänger, Gitarrist, Schauspieler, Dichter, Moderator und Charakterkopf der Kölner Szene seine Erfahrungen in die glühend heißen Blues- und Americana-Sounds des Albums "Dead Slow Stampede" fließen lassen.
dEUS
PIAS
VÖ: 2023
Dass die belgischen Indie-Art-Rock-Darlings dEUS nach über einem Jahrzehnt ein neues Album veröffentlichen, ist eine erste Überraschung. Die zweite ist, dass How To Replace It so klingt, als wären sie nie weg gewesen.
First Signal
Frontiers
VÖ: 2023
Während die Melodic-Rock-Größe Harem Scarem noch immer an ihrem 16. Studio-Album bastelt, hat es ihr Sänger Harry Hess geschafft, nach "Closer To The Edge" (2022) binnen Jahresfrist ein weiteres First Signal-Album zu vollenden.
Night Demon
Metal Blade
VÖ: 2023
Musikalisch haben sich Night Demon langsam, aber sicher von ihrem großen Vorbild Iron Maiden emanzipiert — hinsichtlich der Entwicklung sind die Parallelen aber nach wie vor frappierend.
Robin McAuley
Frontiers
VÖ: 2023
Mit seinen siebzig Lenzen ist Robin McAuley des Hardrock noch immer nicht überdrüssig. Im Gegenteil: Es scheint, als sei der agile Sänger in den vergangenen Jahren in einen Kreativbrunnen gefallen, aus dem er unerlässlich Ideen für neue Songs schöpft.
Rotor
Noisolution
VÖ: 2023
Seit einem Vierteljahrhundert gießen Rotor Kraut-beeinflusste Psychedelia und DDR-Charme in brachialen Stoner Rock. Und verlieren dabei nach wie vor kein einziges Wort.
Siena Root
Atomic Fire
VÖ: 2023
Der Sound ist bewusst karg gehalten, als stünde die Band direkt vor dem Hörer im Raum. Soweit bleibt bei den Schweden alles beim Alten. Aber Revelation unterscheidet sich von seinen Vorgängern. Ursprünglich als Akustik-Album geplant, fielen dem Quartett genug härtere Stücke ein, die nun rund die Hälfte der Spielzeit ausmachen.
Frank Schäfer
Verlag Andreas Reiffer
VÖ: 2022
Frank Schäfers Buch ist keine linear erzählte Chronik, kein Lexikon und auch nicht unbedingt repräsentativ für den deutschen Heavy Metal. Stattdessen hat Schäfer eine Menge unterschiedlicher Stimmen zusammengetragen, die er weitgehend für sich selbst sprechen lässt.
Diamond Head
Silver Lining
VÖ: 2022
Diese jüngste Variante von Lightning To The Nations enthält neben dem vom heutigen Diamond Head-Sänger Rasmus Bom Andersen remasterten Album fünf der sieben ursprünglichen Songs im lange verschollenen Original-Mix sowie sieben klanglich ebenfalls auf Vordermann gebrachte Stücke der frühen Kleinformate.
Kai Strauss
Continental Blues Heaven
VÖ: 2022
Kai Strauss versteht es, mit kultiviertem Spiel, einem Händchen für ideenreiche Songs und nicht minder heißem Gesang maßgeblich dazu beizutragen, dass der Blues in Deutschland derzeit in guten Händen liegt. "Night Shift" untermauert er seinen Anspruch auf den Titel des „King of the Blues der Teutonen“.
Steve
Iron Pages
VÖ: 2022
Es gibt unzählige Bücher über die Heavy-Metal-Giganten Iron Maiden, aber kaum ein Autor dürfte über so viele Geschichten aus erster Hand verfügen wie Steve „Loopy“ Newhouse. Von 1978 bis 1984 gehörte der Brite zur Crew der Eisernen Jungfrauen und erlebte deren Aufstieg hautnah mit.
Humble Pie
Universal
VÖ: 2022
Berühmt waren sie schon vorher. Erfüllung als Musiker fanden Sänger Steve Marriott (Small Faces) und Gitarrist Peter Frampton (The Herd) allerdings erst nach ihrem Zusammenschluss zu Humble Pie.Ihre Alben Humble Pie (1970) bis Street Rats (1975) erschienen über das amerikanische Label A&M, die nun gebündelt zu haben sind.
In Flames
Nuclear Blast
VÖ: 2023
Auf ihren letzten drei Studio-Werken gerierten sich In Flames als zu poppig und dem Modern Metal der US-Schule zugewandt. "Foregone" stellt für die Vorreiter des Göteborger Melo-Death dahingehend zumindest eine teilweise Kurskorrektur dar.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 104 (01/2025).