Coogans Bluff
Noisolution
VÖ: 2020
Dass die 2003 in Rostock ins Leben getretenen Coogans Bluff in ihren ersten Jahren als Stoner-Band durch die Lande bratzten, ist längst vergessen und vergeben. Seit der Hinzunahme einer kleinen Bläsergruppe und dem Einstieg von Sänger Clemens Marasus hat sich das Ensemble immer furchtloser in ein Gebiet vorgearbeitet, das sich plakativ als Krautrock beschreiben ließe.
Chardeau
Cherry Red
VÖ: 2019
Jean Jacques Chardeau ist ein französischer Musiker und Komponist. In Terra Cognita? ist, so sagt er, seine persönliche Mona Lisa. Er hat sich viel vorgenommen: Das vorliegende Album ist der erste Teil einer vier Werke umfassenden Rockoper, an der er nach eigenem Bekunden seit zwanzig Jahren arbeitet.
The Cadillac Three
Big Machine
VÖ: 2020
Auch auf ihrem vierten Album bleibt die Masche des Southern-Rock-Trios aus Nashville weitgehend unverändert: Auch auf Country Fuzz wird das ach so herrliche Leben im amerikanischen Süden zelebriert, das bei The Cadillac Three scheinbar nur aus endlosen Saufgelagen mit guten Kumpels und willigen Mädchen besteht.
Biff Byford
Silver Lining
VÖ: 2020
Vor rund sechs Jahren schwelgte Saxon-Frontmann Biff Byford mit Gitarrist Andy Sneap (Judas Priest) und befreundeten Musikern unter dem Banner The Scintilla Project in Prog-Rock-Sphären; mit The Hybrid lieferten sie die musikalische Untermalung zum britischen Science-Fiction-Streifen Scintilla.
Broken Witt Rebels
Spinefarm
VÖ: 2020
Mit ihrem ersten vollwertigen Studio-Album haben Broken Witt Rebels vor allem in ihrer britischen Heimat Achtungserfolge verbuchen können — mit ihrem tendenziell The Temperance Movement nicht ganz unähnlichem Amalgam aus Siebziger-Heavy-Rock, Blues, Southern-Soul und einem außerordentlich großzügigen Schuss Kings Of Leon wissen sie zu überzeugen.
Brkn Love
Spinefarm
VÖ: 2020
Am äußersten Rand der abflauenden Vintage-Rock-Welle sammeln sich gleich einige junge Bands, die sich herzlich wenig aus dem Zitieren von Led Zeppelin und Black Sabbath machen und ihre Musik ganz und gar in der Gegenwart aufhängen
Blind Ego
Gentle Art Of Music
VÖ: 2020
Blind Ego sind die Solo-Spielwiese des RPWL-Gitarristen Kalle Wallner, der mit Alben wie Mirror (2007) oder Liquid (2016) seine Vorstellungen von modernem, vielschichtigen Heavy-Prog verwirklichte. Preaching To The Choir wuchert vor musikalischen Kehrtwendungen, die erst einmal verdaut werden wollen.
Blackberry Smoke
Earache
VÖ: 2000
In ihrer gut zwanzigjährigen Karriere haben sich die Southern-Rocker eine treue Fangemeinschaft erspielt und laden neuerdings alljährlich um Thanksgiving herum ins Tabernacle in ihrer Homebase Atlanta. In dieser 1911 erbauten und zu einer Konzerthalle umgestalteten Kirche lief das Quintett um Sänger Charlie Starr auf der Find A Light-Tour 2018 zur Hochform auf.
Russ Ballard
BMG
VÖ: 2020
Seine Songs dürfte jeder kennen, die Person hinter Knallern wie ›Since You’ve Been Gone‹ oder ›God Gave Rock’n’Roll To You‹ nicht unbedingt. Als Interpret seiner Lieder war Russ Ballard stets weit weniger profiliert und so ist It’s Good To Be Here erst das zehnte Solo-Album des Engländers, der einst den Progressive-Rockern Argent angehörte.
Archon Angel
Frontiers
VÖ: 2020
Seit 19 Jahren schon liegen Savatage auf Eis — das letzte relevante Album dieser einmaligen Metal-Band liegt sogar noch länger zurück: The Wake Of Magellan erschien 1997. Die Idee hinter einem Projekt wie Archon Angel ist deshalb prinzipiell eine gute. Das neueste Substitut, als das sie in den Werbetexten angepriesen werden, sollen nun Archon Angel sein. Was für eine Anmaßung!
Anvil
AFM
VÖ: 2020
Schlagzeuger Robb Reiner bezeichnet die mittlerweile 18. Platte seiner Metal-Band als »ein weiteres Anvil-Album« — und fasst damit den Kern von Legal At Last präzise zusammen.
Annihilator
Silver Lining
VÖ: 2020
Viel hat sich in den letzten Jahren im Leben von Jeff Waters getan. Der Liebe wegen zog er aus dem heimatlichen Kanada nach Europa um — und baute im Norden Englands seine Watersound Studios neu auf. Hier entstand Ballistic, Sadistic: Ein strukturell und spielerisch außerordentlich keckes Annihilator-Werk mit tollen verschachtelten Riff-Parts und melodischen Soli.
The Almost Three
Pott People
VÖ: 2020
Es ist bereits das fünfte Album des Trios um den Mülheimer Martin Ettrich, vielen bekannt als Gitarrist von Birth Control. Im weitesten Sinne machen die drei Bluesrock, erweitern aber dessen Spektrum kompromisslos und ohne Scheuklappen.
Allen/Olzon
Frontiers
VÖ: 2020
Drei Alben hat Symphony X-Frontmann Russel Allen mit Sänger Jorn Lande unter der Ägide des schwedischen Gitarristen und Produzenten Magnus Karlsson aufgenommen, beim vierten Allen/Lande-Dreher, dem 2014 veröffentlichten The Great Divide, hatte Timo Tolkki (Stratovarius) die Lieder beigesteuert.
Psychotic Waltz
Inside Out
VÖ: 2020
Eine Dekade haben Psychotic Waltz benötigt, um ihre Wiedervereinigung mit einem neuen Album zu krönen. Vieles hat sich in den 24 Jahren seit ihrer bis dato letzten Scheibe Bleeding verändert, nicht zuletzt das Leben eines jeden Musikers wie auch das ihrer Anhänger.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2020
Das Gemaule verstehe wer will. Auf ihrem vierten Album mit Sänger Nic Maeder haben die krisenerprobten Gotthard zu einer neuen Abgebrühtheit gefunden — ohne dass sich diese gleich in einer Rückkehr zum Hardrock-Sound ihrer ersten drei Anfang der neunziger Jahre erschienenen Alben niedergeschlagen hätte.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2020
War Silver letztlich nur ein weiteres — gleichwohl grundsolides — Gotthard-Album, dessen Nachhall nicht wirklich lange trug, so sind die Schweizer auf #13 hörbar bemüht, eine andere Richtung einzuschlagen.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2020
Das Risiko haben Gotthard noch nie gescheut. Einst als breitbeinige Riffrocker zwischen Whitesnake und Krokus gestartet und immer wieder seichtere Gefilde auslotend, haben sich die Eidgenossen mit Steve Lee-Nachfolger Nic Maeder auf Firebirth (2012) erst eine Rückbesinnung auf frühe Werte verordnet, ehe sie wieder in neue, experimentelle Richtungen aufgebrochen sind.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Die Namen der Beteiligten hören sich nicht nur auf dem Papier gut an. Black Swan wirken wie eine gereifte Band, die etwas beweisen will.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Im ersten Moment könnte man Black Swan als eilig zusammengewürfeltes Retortenprodukt ansehen. Aber die frühere Zusammenarbeit von Bassist Jeff Pilson mit Sänger Robin McAuley in der McAuley Schenker Group und mit Gitarrist Reb Beach bei Dokken erweist sich als sinnstiftend.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Bei allem Respekt vor Michael Schenker und seinen Platten der letzten Jahre, an denen zumindest punktuell auch Robin McAuley mitwirkte: Nichts seit dem Ende der McAuley Schenker Group in den frühen Neunzigern deutete auch nur entfernt darauf hin, seinen einstigen Sänger jemals wieder in dermaßen guter Hardrock-Verfassung hören zu können wie nun auf Shake The World.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).