Cheap Trick
Big Machine
VÖ: 2017
Sie sind ja schließlich nicht nur zum Spaß hier: Vier Monate nach Erscheinen des zünftigen We’re All Alright! bieten die Power-Pop-Veteranen aus Rockford, Illinois auch schon ihre nächste Studio-Platte an. Ein Weihnachtsalbum. Weshalb auch nicht? Schließlich sind es nicht die ersten Weihnachtssongs, die Cheap Trick aufgenommen haben.
Whitesnake
Warner
VÖ: 2017
Bereits auf Slide It In hatten die lange im bluesigen Heavy-Rock verwurzelten Whitesnake mit einer amerikanisierten Klangästhetik geflirtet — abgeschlossen wurde diese Entwicklung drei Jahre später auf 1987: Einem mächtigen Klassiker des Achtziger-Hardrock.
The Winery Dogs
Loud & Proud
VÖ: 2017
Ihrem erfolgreichen Debüt schickten die Winery Dogs vor vier Jahren den Konzertmitschnitt Unleashed In Japan 2013: The Second Show hinterher. Auch auf das wunderbare Hot Streak (2015) folgt eine Nachlese: 17 Stücke sind auf Dog Years: Live In Santiago & Beyond 2013-2016 zu hören, die auf ihrer letzten Tournee mitgeschnitten wurden.
The Professionals
Metalville
VÖ: 2017
Ursprünglich 1979 von den Sex Pistols-Recken Steve Jones und Paul Cook gegründet, war den Professionals keine lange Lebensdauer beschieden: Bereits nach dem 1981 veröffentlichten Album I Didn’t See It Coming war Schicht im Schacht. Vor zwei Jahren reaktivierte Schlagzeuger Cook die Band mit Bassist Paul Myers und dem Gitarre spielenden Sänger Tom Spencer.
Kid Rock
BMG
VÖ: 2017
Kid Rock hat seine Formel gefunden: Seit dem grandiosen Born Free (2010) setzt er auf amerikanischen Heartland-Rock mit viel Country — Rap-Metal und Hip-Hop gehören der Vergangenheit an. Auf Rebel Soul (2012) und First Kiss (2015) allerdings klang das bei allem Charme beliebig und blutarm. Sweet Southern Sugar ändert das einfach mit Songs.
Von Hertzen Brothers
Mascot
VÖ: 2017
Anfang und Ende setzen deutliche Signale: Mit zwei überlangen Songs — dem lebhaften Titelsong und dem hypnotisch-mystischen ›Beyond The Storm‹ — machen die Finnen klar, dass sie sich (wieder) die Freiheit nehmen, jedwedem musikalischen Geistesblitz zu folgen, und schlage er noch so sehr Haken. Müßig die ewige Frage, ob das nun Progressive-Rock, Hardrock oder gar Pop im weitesten Sinne ist.
Galactic Cowboys
Music Theories
VÖ: 2017
17 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum satteln die Galactic Cowboys noch einmal die Rakete — und das mit der originalen Vierer-Crew, die mit dem gleichnamigen Debüt (1991) sowie Space In Your Face (1993) zwei völlig eigenständige und jedem Zeitgeist widersprechende Platten veröffentlicht hat.
Deep Purple
EAR Music
VÖ: 2017
Wüsste man es nicht besser, man würde es nicht glauben: Die Herren, die sich hier anschicken, mit Energie und Magie dem Hardrock einen neuen Adrenalinschub hinzuorgeln, sind an die siebzig Jahre jung. Und so machen Deep Purple auf ihrem zwanzigsten Studioalbum das, was sie am besten können.
UFO
Cleopatra
VÖ: 2017
Mit ihrem ersten Cover-Album sind die Haudegen um Gossenpoet Phil Mogg für eine dicke Überraschung gut. Allein die Mischung von Gemeingut (von Steppenwolfs ›The Pusher‹ bis Bill Withers’ ›Ain’t No Sunshine‹) mit weniger bekannten Perlen ist bemerkenswert. So spielen sie mit ›River Of Deceit‹ einen Song von Mad Season, der kurzlebigen Band um Pearl Jam-Gitarrist Mike McCready und Alice in Chains-Sänger Layne Staley — mit fast schon pädagogischem Anspruch.
Johnny "Guitar" Watson
Delta Music
VÖ: 2017
Seine Aufnahmen der späten Fünfziger ließen auf eine glorreiche Zukunft als Gitarrist, Pianist und Blues-Showman hoffen. Dann hatte Johnny „Guitar“ Watson ein gutes Jahrzehnt mit dem musikalischen Überleben zu kämpfen, ehe er sich in den Siebzigern als schillernder Funk-, Soul- und Blues-Akteur neu erfand.
Amplifier
Rockosmos
VÖ: 2017
An dem stilistisch breiten Doppeldecker The Octopus wären die progressiven Alternative-Rocker aus Manchester beinahe zerbrochen und doch hat sich das Quartett um Frontmann Sel Balamir mit jeder Veröffentlichung seither neu erfunden. Dem improvisiert und introvertiert wirkenden Echo Street folgte das ruppige Mystoria mit dröhnenden Fuzz-Gitarren. Ihr sechster Streich ist nun wieder ein irre abenteuerlustig strukturiertes Werk geworden.
Danzig
AFM
VÖ: 2000
Es ist schon ein Kreuz mit Glenn Danzig. Bereits beim letzten Album Deth Red Sabaoth (2010), dessen gutklassiges Songmaterial sich erfreulicherweise wieder stärker als alle Platten ab 1996 auf die frühen (und besten) Danzig-Alben berief, schmälerte ein suboptimaler Sound das Vergnügen.
Little Steven
Big Machine
VÖ: 2017
Mit seinem sechsten Alleingang schlägt Springsteens langjähriger Steuermann der E Street Band elegant den Bogen zu seinem Solo-Erstling Men Without Women aus dem Jahre 1982.
Broken Teeth
Ellefson Music
VÖ: 2017
Hatten Broken Teeth ihren Riff-Rock zuletzt noch ordentlich mit von Motörhead betanktem Action-Rock’n’Roll aufgeladen, leben sie ihren Spleen für AC/DC, Rose Tattoo und generell sleazige Tanz-Musik wieder viel gelassener und mit bluesverdreckter Klangwärme aus. Und mit viel mehr Groove.
Hell In The Club
Frontiers
VÖ: 2017
Hauptberuflich singt Davide Moras für die italienischen Folk- und Power-Metaller Elvenking, in seiner Zweitband Hell In The Club lebt er hingegen sein Faible für Achtziger-beeinflussten Hardrock mit dicken Chören und einem hauchdünnen Sleaze-Überzug aus.
Styx
Universal
VÖ: 2017
Seit dem Ausstieg ihres singenden Keyboarders Dennis DeYoung ist den amerikanischen Pomp- und Prog-Rockern der Hang zu allzu theatralischem Musical-Bombast sukzessive abhanden gekommen. In die progressiv-melodische Richtung kehren Styx nun zurück.
Delaney & Bonnie
Warner
VÖ: 2017
Die Band des Ehepaars Bramlett war die erste weiße Formation mit einem Plattenvertrag bei dem in Memphis ansässigen Soul-Label Stax Records: eine passende Heimat für ihre schwungvolle Interpretation des Southern-Soul und Rhythm’n’Blues. Was Delaney & Bonnie aber genauso auszeichnete, ist die innige Liebe zur einfachen, in geselliger Gemeinschaft gespielten Musik.
Great White
Bluez Tone
VÖ: 2017
Im Januar legte ihr ehemaliger Sänger Jack Russell sein erstes Album nach der Trennung von seiner langjährigen Band vor, die vor gut fünf Jahren von einer amtlichen Schlammschlacht begleitet wurde. He Saw It Comin’ hatte fraglos seine Momente, doch mit bluesbasiertem Hardrock – und damit dem klassischen Sound von Great White – hatte die Scheibe nur bedingt zu tun.
The Quill
Metalville
VÖ: 2017
Seit einer halben Ewigkeit zählt die Band aus dem schwedischen Städtchen Mönsterås zum Inventar der skandinavischen Heavy-Rock-Szene. Sieben LPs haben The Quill seit ihrer Gründung 1990 veröffentlicht, von denen gerade die ersten drei einen ungebrochen guten Ruf genießen.
Status Quo
Virgin
VÖ: 2017
Mit dem Nummer-eins-Album On The Level erleben Status Quo 1975 ihren Höhenflug, von dessen Erfolg der 1976 veröffentlichte Nachfolger Blue For You ungemein profitiert.
Roger Waters
Sony
VÖ: 2017
Um deutliche Kommentare zu Politik und Weltgeschehen war Roger Waters noch nie verlegen. Immer streitbar, gern belehrend und mit einem Hang zur Selbstgerechtigkeit inszenierte sich der Sänger und Bassist spätestens ab dem Pink Floyd-Opus Animals (1977) als Meckerer und Mahner. In seinem 74. Lebensjahr hat sich daran nichts geändert.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).