Ray Alder
InsideOut
VÖ: 2020
Nachdem sich Ray Alder in seiner Freizeit bereits bei Engine und Redemption austobte, bringt der hauptamtlich bei Fates Warning singende Texaner sein erstes Solo-Album auf den Markt. Gemeinsam mit Tourgitarrist Mike Abdow und Lords Of Black-Klampfer Tony Hernando hat Alder zehn Stücke erarbeitet, die Anhängern seiner Stammband auf Anhieb gefallen dürften.
The Kinks
VÖ: 1969
Gegenüber der laut polternden Konkurrenz von Led Zeppelin oder den Who konnte sich der vergleichsweise subtile Rock der Kinks mit seinen angereicherten Folk- und Country-Elementen gerade in den letzten Tagen der sechziger Jahre schwer behaupten. Aber das Songschreiber-Genie Ray Davies lässt sich auch nach fünfzig Jahren prima feiern.
Sons Of Apollo
InsideOut
VÖ: 2020
Das zweite Album der Sons Of Apollo ist ein ganz schöner Brocken, den man eine Weile in den Händen umherdrehen muss, um sich ein Gefühl für MMXX zu ertasten. Auffällig ist zunächst, dass die Band die auf Psychotic Symphony vorherrschende Diskrepanz zwischen eingängigen Hits und ereignisreicher Progressive-Metal-Kunstturnerei aufgelöst hat und auf sofort mitziehende Wuchtnummern wie ›Coming Home‹ gleich ganz verzichtet.
Sons Of Apollo
InsideOut
VÖ: 2020
Wann hat sich Mike Portnoy eigentlich zuletzt eine Pause gegönnt? Ob mit der Neal Morse Band, Flying Colors oder demnächst wieder mit Transatlantic, der frühere Dream Theater-Trommler ist momentan allgegenwärtig. Dabei wollte er sein Hauptaugenmerk doch auf die Sons Of Apollo legen, jener Progressive-Rock-Supergroup mit dem ebenfalls einst beim Traumtheater agierenden Keyboarder Derek Sherinian, Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal, Bassist Billy Sheehan und Sänger Jeff Scott Soto.
Status Quo
VÖ: 1975
Die letzte Hälfte der Siebziger waren für Status Quo wegweisende Jahre. On The Level (1975), nun um eine Live-EP und einen Konzertmitschnitt aus Mainz in Bootleg-Qualität aufgestockt, markiert den künstlerischen Höhepunkt im Schaffen der nimmermüden Boogie-Rocker und bringt in ›Down Down‹ die Philosophie des Quartetts auf den Punkt wie kein anderer Song: Ein knapper, markiger Riff, ein treibender Beat und eine einprägsame Melodie charakterisieren ihren ersten Nummer-1-Hit.
Stonerider
VÖ: 2016
In Noah Pine einen Keyboarder in die Band zu holen, hat sich für den Vierer aus Atlanta mehr als gelohnt — und die Türen zu einem immens verbreiterten Klangspektrum aufgestoßen. Auf Hologram seien »womöglich mehr Keyboards als Gitarren« zu hören, dämmert es Gitarrist Matt Tanner, der seinem neuen Bandmitglied den Freiraum gleichwohl gerne überlässt.
Groundhogs
VÖ: 2016
Die Groundhogs und ihr genialer Gitarrist Tony McPhee kamen zu spät, um im Kontext des britischen Blues-Booms gewürdigt zu werden. Auch war ihr Sound, bis auf das erste Album, immer abwegiger und düsterer im Vergleich zu Bands wie Savoy Brown oder Chicken Shack. In einer 3-CD-Box erscheinen jetzt die ersten fünf LPs Scratching The Surface (1968), Blues Obituary (1969), Thank Christ For The Bomb (1970), die Wahnsinnscheibe Split (1971) und Who Will Save The World? The Mighty Groundhogs (1972).
Sunstorm
Frontiers
VÖ: 2016
Bei Sunstorm sind die Karten neu gemischt. War früher ein Karlsruher Team um Pink Cream 69-Bassist Dennis Ward hinter Gesangslegende Joe Lynn Turner tätig, wurde dieser Job nun südlich der Alpen ausgelagert.
Haken
InsideOut
VÖ: 2016
Das Ziel der Briten war schnell postuliert: Mehr Achtziger-Einflüsse wollten sie auf ihrem fünften vollwertigen Album zulassen — und zwar alles, was irgendwo zwischen Rush, Yes in ihrer 90125-Phase, bis hin zu Toto und ganz unterschiedlicher Filmmusik Platz findet.
Fleetwood Mac
Sony
VÖ: 2019
Gleich mehrfach verschoben wurde in diesem Jahr die Veröffentlichung von Before The Beginning: 1968 – 1970 Live & Demo Sessions. Nun liegt sie endlich vor — und entlarvt die Geschichte von den brandneuen Archivfunden, die diese Box seit der ersten Ankündigung im Frühjahr begleitet, als PR-Märchen.
Kingdom Come
Pop Others
VÖ: 2019
Classic Album Collection ist ganz sicher nicht die hübscheste aller Neuauflagen, die es bislang von Kingdom Come gegeben hat. Ihr Reiz ist rein praktischer Natur: Für knapp 20 Euro gibt’s in dieser Schachtel die ersten drei zwischen 1988 und 1991 erschienenen Alben der deutsch-amerikanischen Band um Sänger Lenny Wolf, die in ihrer Frühphase hysterisch als Led Zeppelin-Kopie verschrien wurde.
Evergrey
AFM
VÖ: 2019
Die progressiven Dunkel-Metaller aus Schweden rücken allmählich zu den Großen des Genres auf. Trotz eines unliebsamen Einbruchs im Studio komplettierte die Truppe um Frontmann Tom S. Englund ihre bärenstarke, mit Hymns For The Broken (2014) und The Storm Within (2016) begonnene Album-Trilogie eindrucksvoll. Ihr vielleicht sogar stärkstes Werk besticht mit clever und abwechslungsreich strukturierten Liedern.
John Taylor
Rhino
VÖ: 2019
Mit seiner Mischung aus Folk, Softrock und Soul heimste James Taylor vor allem in den Siebzigern zahlreiche Platin- und Grammy-Auszeichnungen ein. Diese Box fasst jene sechs Alben zusammen, mit denen dem Singer-Songwriter in den USA der Durchbruch gelang. Sweet Baby James (1970) bot mit ›Fire And Rain‹ und dem später von Elvis gecoverten ›Steamroller‹ gleich zwei veritable Hits.
Starry Eyed And Laughing
MIG
VÖ: 2019
Starry Eyed And Laughing waren eine britische Band, die amerikanischer klang als manche Amerikaner. Das Booklet zu dieser verdienstvollen Veröffentlichung eines Auftritts in den frühen Rockpalast-Tagen zitiert den Journalisten Fred Dellar, der im Melody Maker schrieb, die Band sei entweder ihrer Zeit 15 Jahre voraus oder zehn Jahre zu spät dran gewesen. Sie existierte von 1973 bis 1976 und veröffentlichte gerade mal zwei Studio-Alben.
Pattern-Seeking Animals
InsideOut
VÖ: 2019
Spock’s Beard-Sänger Ted Leonard, Bassist Dave Meros, ihr früherer Drummer Jimmy Keegan und Hauskomponist und Produzent John Boegehold haben sich zu dieser Band zusammengetan, die an kreativem Überdruck leidet: Pattern-Seeking Animals gedenken fortan jährlich ein Album aufzunehmen.
Yes
Rhino
VÖ: 2017
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Progressive-Urgesteine auf ihrer vergangenen Welttour gleich zwei ihrer am kontroversesten Werke in den Fokus stellten. Yes spielten ihr letztes Album aus den Achtzigern in voller Länge: Drama, entstanden erstmals ohne Sänger Jon Anderson, stieß damals mit seinem New-Wave-Touch und der Gitarren-Betonung auf wenig Gegenliebe.
Nirvana (UK)
Cherry Red
VÖ: 2000
Patrick Campbell Lyons und Alex Spyropoulos hatten 1967 und 1968 unter dem Bandnamen Nirvana zwei Alben veröffentlicht, als ihnen ihre Plattenfirma beim dritten Werk einen Strich durch die Rechnung machte. Sie verweigerte die Veröffentlichung des zwischen März und Juni 1969 aufgenommenen Albums.
Europe
Rock Candy
VÖ: 2018
Während das Früh- und speziell das aktuellere Spätwerk von Europe konsensfähig geworden ist, gibt es von ihnen eine Platte, die despektierlicher behandelt wird als fast alle anderen. Dabei handelt es sich noch nicht einmal um The Final Countdown, das der Band 1986 den Durchbruch brachte, ihnen gleichwohl aber den Gitarristen John Norum kostete, der sich im Mainstream-Hardrock nicht zuhause fühlte.
Megadeth
Century Media
VÖ: 2018
Sammler werden sich die Haare raufen, weil schon wieder eine Neuauflage des Megadeth-Debüts Killing Is My Business… And Business Is Good! erscheint. Doch dieser mit dem Zusatz The Final Kill versehene Digipak soll tatsächlich die letzte Version des erstmals 1985 erschienenen Albums sein.
Fifth Angel
Metal Blade
VÖ: 2018
Im September erscheint in The Third Secret das Studio-Comeback der neu belebten Melodic-Metaller Fifth Angel. Mit ihren beiden in den Achtzigern erschienenen Alben, die als Digipak-CDs und Vinyl-Editionen wieder regulär erhältlich sind, lässt sich die Wartezeit prima überbrücken, zumal sie zu Recht Kultstatus genießen.
Roxanne
Ratpak
VÖ: 2018
Wenn der Preis für die Überraschung des Jahres verliehen wird, stehen die Kalifornier Roxanne ganz weit vorne auf der Empfängerliste. Nach ihrem Debüt (1988) komplett abgetaucht, steht das Quartett flotte dreißig Jahre später mit Radio Silence auf der Matte und feuert mit unglaublicher Lässigkeit eins der besten Rockalben des Jahres aus der Hüfte.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).