Blues Pills
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Jetzt ist es amtlich: Nach drei formidablen EPs und etlichen feurigen Konzerten belegen die international besetzten Blues Pills, dass sie auch über die Strecke eines kompletten Albums überzeugen können. Lässt man sich ihren selbstbetitelten Erstling auf der Zunge zergehen, ist es beinahe unmöglich, nicht in den Chor begeisterter Beifallklatscher einzusteigen.
Judas Priest
Sony
VÖ: 2014
Seit dem Wiedereinstieg von Rob Halford brachte die britische Metal-Legende gerade mal zwei Platten zustande. Weder das hüftsteife Angel Of Retribution (2005) noch das in jeglicher Hinsicht überdimensionierte Konzept-Opus Nostradamus (2008) konnten begründen, weshalb Judas Priest als eine der stilprägendsten Heavy-Metal-Formation überhaupt gelten.
H.E.A.T
EAR Music
VÖ: 2014
Auf ihrem brillanten Drittwerk Address The Nation näherten sich die schwedischen Melodic-Rock-Jungspunde entschlossen wie nie dem stadiontauglichen Hardrock der Achtziger. Dass sie die Hinwendung zu mehr Power und breitbeinigen Refrains auf Tearing Down The Walls fortsetzen, ließ bereits die vorab präsentierte Single ›A Shot At Redemption‹ erahnen.
U.D.O.
AFM
VÖ: 2014
Mit Russland bleibt Udo Dirkschneider besonders eng verbunden — ein dankbares Publikum und viele Tourneen haben ein inniges Verhältnis zu der Region des ehemaligen Ostblocks wachsen lassen. Das Doppel-Album Live From Moscow ist weder das erste, noch das beste Konzertdokument, das der ehemalige Sänger von Accept in diesem Land hat aufzeichnen lassen
Kenny Wayne Shepherd
Provogue
VÖ: 2014
In Anschluss an seinen Supergroup-Ausflug mit The Rides ließ sich der seit seiner Kindheit vom Blues besessene Gitarrist kurzzeitig in seiner Heimatstadt Louisiana nieder. Dort widmete er sich der vorliegenden Hommage an seine größten Helden.
Neal Schon
Frontiers
VÖ: 2014
Zwei Jahre nach seinem rein instrumental gehaltenen Alleingang The Calling legt der Gitarrist der AOR-Legende Journey nach. Unterstützt wurde er dabei von Bassist Marco Mendoza (Whitesnake, Ted Nugent) sowie Journey-Schlagzeuger Deen Castronovo, mit denen er sich bei sieben von neun Songs auch den Gesang teilt.
Chris Robinson Brotherhood
Silver Arrow
VÖ: 2014
Es muss einen Zusammenhang geben: Die Musik der Chris Robinson Brotherhood lässt sich immer schwieriger in Worte kleiden — und Black Crowes-Freigeist Chris Robinson wirkt immer glücklicher. Phosphorescent Harvest demonstriert es nur zu gut.
Motorpsycho
Stickman
VÖ: 2014
Seit fünfundzwanzig Jahren irrlichtern die Norweger durch die Weiten des konventionsfreien Klangkosmos, ohne auch nur einen Funken ihres ausgeprägten Abenteurergeistes verloren zu haben. Die Kooperation mit dem Trondheimer Jazzorchester und einem Streichoktett auf The Death Defying Unicorn markierte vor zwei Jahren den Höhepunkt ihres fantasievollen Schaffens
IQ
Giant Electric Pea
VÖ: 2014
Um ihn herum mag sich die Musik noch so aufbrausend und düster geben — das Erkennungszeichen der famosen Neo-Progger ist auch auf ihrem zehnten Studioalbum die markante Stimme von Peter Nicholls. In der Tat hat sich das Tun der Engländer zu mehr Heaviness, einer unterschwelligen Düsternis und zu differenzierteren Arrangements verschoben.
Gamma Ray
EAR Music
VÖ: 2014
Kai Hansen und sein Power-Metal-Outfit haben das erste Vierteljahrhundert ihrer Kariere voll gemacht — es wäre nicht vermessen, wenn man die erfahrenen Musiker im Herbst ihrer Karriere wähnte. Doch weit gefehlt: So frisch und unverbraucht wie auf Empire Of The Undead klangen die Hamburger schon seit Land Of The Free (1995) nicht mehr: Sturm und Drang statt Altersmilde ist angesagt.
Edguy
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Die beste Heavy-Metal-Platte aller Zeiten hat Tobias Sammet scherzhaft versprochen. Tatsächlich legen sich Edguy auf Space Police — Defenders Of The Crown mächtig ins Zeug, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden.
Sebastian Bach
Frontiers
VÖ: 2014
Mit Kicking & Screaming (2011) lieferte die ehemalige Rampensau von Skid Row ein fast durchweg gelungenes Album ab, das trotz betont moderner Riffs mitreißende Melodiebögen und griffige Refrains mit sich führte. Give ’Em Hell führt diese Marschroute fort.
Black Label Society
Mascot
VÖ: 2014
Seit 1998 treiben Black Label Society ihr Unwesen, und bei einer Werkschau der bisherigen acht Studioalben ist unschwer zu erkennen, dass Bandboss Zakk Wylde seine gewinnbringende Formel in all den Jahren nicht sonderlich verändert hat.
Ian Anderson
Kscope
VÖ: 2014
Gerald Bostock ist zurück! Der Protagonist von Jethro Tulls Thick As A Brick tritt dieses Mal als Tourmanager auf, der im Buchladen des fiktiven Kaffs Linwell ein Manuskript des Amateur-Historikers Ernest T. Parritt in die Finger bekommt: ein Rundumschlag durch die britische Geschichte — mit Ausblick in die nahe Zukunft. Drumherum strickt Ian Anderson nun ein weiteres Konzeptalbum.
Vandenberg's Moonkings
Provogue
VÖ: 2014
Lange hat sich der frühere Gitarrist von Whitesnake hinter der Staffelei versteckt. Jetzt wagt der passionierte Maler Adrian Vandenberg die Fortsetzung seiner Karriere als Musiker, wobei er mit den MoonKings am ehesten an seine kurze Schaffensphase mit den Street-Rockern Manic Eden anknüpft.
Vanden Plas
Frontiers
VÖ: 2014
Die Pfälzer Prog-Metal-Koryphäen fahren im Gegenverkehr. War es bislang Usus, dass die auf konzeptionellen Platten erzählten Geschichten im Nachhinein ihren Weg auf die Theaterbühne fanden, so beschreitet das Quintett den Pfad diesmal in umgekehrter Richtung.
Drive-By Truckers
PIAS
VÖ: 2014
Gleich ›Shit Shots Count‹ klingt wie ein Outtake aus dem Stones-Album Exile On Main St — und in diesem klanglichen Umfeld entwickelt sich auch der Rest der CD. Mit grandioser Beiläufigkeit in Szene gesetzt, fädelt die Band eine Kette von Songperlen auf, jede für sich eine pointierte Kurzgeschichte mit beißendem Sarkasmus.
Eloy
Artist Station
VÖ: 2014
Das erste offizielle Konzertdokument seit dem legendären Live-Album von 1978 krönt und beendet eine lange und erfolgreiche Karriere. Beim repräsentativen Streifzug durch ein schier unerschöpfliches Repertoire sind die großen Klassiker wie ›Decay Of Logos‹ oder ›The Apocalypse‹ auf der 140-minütigen Nachlese auf zwei CDs ebenso vertreten wie das nur im Kern dargebotene ›Atlantis Agony‹.
Kamchatka
Despotz
VÖ: 2014
Nach wiederholter Umbesetzung wird das schwedische Heavy Rock-Trio im Zuge von Platte Nummer fünf wieder etwas erdiger und rifflastiger.
Motorjesus
Drakkar
VÖ: 2014
Die letztjährige Herzoperation hat Sänger Chris Birx gut überstanden, es darf wieder gerockt werden. Gut drei Jahre nach Wheels Of Purgatory legen die Mönchengladbacher Motorjesus ihr viertes Album vor und weichen darauf keinen Deut von ihrer bisherigen Linie ab.
Mike Oldfield
Virgin
VÖ: 2014
Ein Comeback, mit dem man nicht unbedingt rechnen konnte. Nach Jahren des Experimentierens ließ der englische Klangkonstrukteur verlauten, sein neues Werk sei rockiger ausgefallen. Das trifft zumindest auf den ungewohnt schweren Bluesrocker ›Irene‹ und das düster-sperrige ›Nuclear‹ zu, die allerdings eher wie Fremdkörper wirken.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).