The Amorphous Androgynous

We Persuade Ourselves We Are Immortal

Jumpin & Pumpin
VÖ: 2020

Soundtrack fürs Planetarium

Wer sich dieses Werk allein wegen Peter Hammills Mitwirkung kauft, bekommt wenig für sein Geld. Sein Gesang ist nur ein Farbtupfer zu Beginn dieses vielschichtigen Trips, für den die Macher, Garry Cobain und Brian Dougans, unter anderem Paul Weller (Gitarre, Piano), Caravan-Saxofonist Brian Hopper und den Gitarristen Ray Fenwick (Spencer Davis Group) hinzugezogen haben.

Hammills Stimme allerdings erleichtert den Einstieg und schmiegt sich unterkühlt distanziert und dennoch wärmend in einen Ozean aus Klängen, der noch von Chor und Orchester unterfüttert wird. Es gibt sanfte Übergänge ebenso wie harte Brüche. Ein wiederholtes Motiv, getragen vom Saxofon, prägt den Titeltrack, ›Hymortality‹ schiebt das Klangbild in Richtung Planetariums-Soundtrack, bis es zu einem schwergewichtigen Groove in ›The Immortality Break‹ übergeht und für Sekunden zumindest einen Anflug von Körperlichkeit annimmt und sich anschließend erneut in spacige Klänge verpuppt: Verschwommene Chöre werden abgelöst von einem Duett aus Saxofon und Gitarre und tagträumerischen Harfen- und Flötenklängen. Kaum glaubt man, eine Richtung gefunden zu haben, steuert dieses seltsame Raumschiff eine andere Galaxie an. Eine verstörende, aber auch inspirierende Collage — Lichtjahre entfernt von Rockmusik im engeren Sinne.

Keine Wertung

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