Dass der Trommel-Altmeister neben seinen bekannten Karrierestationen Vanilla Fudge, Cactus, Beck, Bogert & Appice oder Rod Stewart auch eigene Platten aufnahm, geht beim Anblick seiner beeindruckenden Vita gerne unter. Noch am stärksten inspiriert von seiner Arbeit mit Cactus ist sein Solo-Einstand Rockers (1981), dem Gitarrist Danny Johnson in Liedern wie ›Have You Heard‹ eine lässige Blues-Grundierung spendiert. Treffern wie dem intimen Jam zwischen Appice und Keyboarder Duane Hitchings, die den Stones-Klassiker ›Paint It Black‹ instrumental aufrollen, stehen allerdings die verzichtbare Schlagzeugeinlage ›Drums, Drums, Drums‹ und das unnötige Ronettes-Cover ›Be My Baby‹ gegenüber.
Gründlich misslungen ist das vollkommen kraftlose Remastering dieser Edition, das von der Dynamik der Vinyl-Ausgabe weit entfernt ist. Dafür enthält die neue Doppel-CD das 1977 entstandene Spaßprojekt V8, bei dem Appice und Gäste wie Pianist Max Middleton oder Earth, Wind & Fire-Bassist Verdine White hemmungslos dem Jazz-Fusion und Mitternachts-Bar-Blues frönen. Und das nicht schlecht, wie Lieder wie ›Ocean‹, ›Neptune‹ oder ›Like You Do‹ belegen. Die Aufmachung ist ultra-spartanisch geraten, zumindest im Falle solch vergessener Perlen wie V8 wäre ein Mindestmaß an Information erfreulich.