Mike Portnoy informierte die Öffentlichkeit über den Tod seines früheren Mitstreiters. »Über sein Können als großartiger Sänger hinaus war er ein unglaublich talentierter Songwriter und ein toller Musiker, sowohl an der Gitarre als auch an den Keyboards«, ehrte der jüngst zu Dream Theater zurückgekehrte Schlagezuger Charlie Dominici, der auf dem ersten Album der Progressive-Metal-Pioniere zu hören ist.
Geboren am 16. Juni 1951 im New Yorker Stadtteil Brooklyn, war dieser bereit 36 Jahre alt, als er 1987 für Majesty vorsang — eine zwei Jahre zuvor von John Petrucci (Gitarre), John Myung (Bass) und Mike Portnoy (Schlagzeug) gegründete Truppe, die sich für Rush, Iron Maiden, Metallica, Fates Warning und Queensryche begeisterte. Die Musiker, zu denen auch Keyboarder Kevin Moore gehörte, studierten alle an einer renommierten Hochschulen für zeitgenössische Musik.
Seine Meriten hatte sich der Frontmann mit der recht stark an Geddy Lee erinnernden Stimme in gänzlich anderen musikalischen Breitengraden geholt: 1970 hatte er als Teil des Folk-Rock-Duos Billy And Charles ein selbstbetiteltes Album aufgenommen; Anfang der achtziger Jahre war er als Backround-Sänger auf dem Einstand der Pop-Rocker Franke And The Knockouts zu hören, bei denen kurze Zeit danach der spätere Bon Jovi-Schlagzeuger Tico Torres einstieg.
Mit den zwischenzeitlich in Dream Theater umbenannten Jungspunden nahm Dominici dann am Ende des Jahrzehnts deren Debütalbum When Dream And Day Unite (1989) auf. Kurz danach musste er die Formation allerdings wieder verlassen: Weder seine Stimme noch seine Bühnenpräsenz schien der ambitionierten Band länger passend. Der Sänger war keinesfalls unglücklich über die Trennung: Nach Jahren im Musikbusiness war er frustriert von der Branche und zog fortan eine bürgerliche Existenz als Manager in der Automobilbranche vor.
Befreundet blieben die Musiker trotzdem: Dominici sang 1994 auf der Hochzeit von Mike Portnoy und stand zehn Jahre später zum 15-jährigen Jubiläum der Debütplatte gemeinsam mit seiner ehemaligen Band auf der Bühne. Ein Auftritt, der ihn wieder Blut lecken ließ: 2005 veröffentlichte er in O3: A Trilogy, Part 1 ein Album unter dem Namen Dominici, deren zweiter und dritter Teil in den Jahren 2007 und 2008 folgen sollten.
Am 17. November starb Charlie Dominici im Alter von 72 Jahren. Eine Todesursache wurde nicht öffentlich gemacht.