Die Melodic-Metaller beschenken sich zu ihrem 25. Jubiläum selber — mit einer Überraschungsparty. Verkleidung ist erlaubt: Anstelle einer grauen Klassikerverwaltung im Greatest-Hits-Format ist die Gruppe ihrem Humor gefolgt und hat die Struktur und damit auch das Wesen ausgewählter Stücke kräftig umgekrempelt. Unterstützt wurde sie von vielen genrefremden Gästen, darunter Star-Percussionist Nippy Noya, Maffay-Gitarrist Andreas Becker, Saxophonist Albie Donelly und das Prager Symphonieorchester.
Es entstand ein spaßiger Experimental-Walzer, bei dem gleich die Eröffnungsnummer den Weg vorgibt: ›Dr. Stein‹ glänzt in einem peppigen, angeswingten und percussion-befeuerten Arrangement mit dicker Bläserabteilung und tollem Saxophon. Es folgen mal poppige, dann jazzige Exkurse, Akustik-Arrangements und zarte Gesangsduette mit Hellsongs-Stimme Harriet Ohlsson (›Eagle Fly Free‹); der tragende Riff von ›I Want Out‹ wird sogar von einem Kinderchor gesungen. Beachtlich: Der Klamauk erstickt nie die Substanz.
