dEUS
PIAS
VÖ: 2023
Dass die belgischen Indie-Art-Rock-Darlings dEUS nach über einem Jahrzehnt ein neues Album veröffentlichen, ist eine erste Überraschung. Die zweite ist, dass How To Replace It so klingt, als wären sie nie weg gewesen.
First Signal
Frontiers
VÖ: 2023
Während die Melodic-Rock-Größe Harem Scarem noch immer an ihrem 16. Studio-Album bastelt, hat es ihr Sänger Harry Hess geschafft, nach "Closer To The Edge" (2022) binnen Jahresfrist ein weiteres First Signal-Album zu vollenden.
Night Demon
Metal Blade
VÖ: 2023
Musikalisch haben sich Night Demon langsam, aber sicher von ihrem großen Vorbild Iron Maiden emanzipiert — hinsichtlich der Entwicklung sind die Parallelen aber nach wie vor frappierend.
Robin McAuley
Frontiers
VÖ: 2023
Mit seinen siebzig Lenzen ist Robin McAuley des Hardrock noch immer nicht überdrüssig. Im Gegenteil: Es scheint, als sei der agile Sänger in den vergangenen Jahren in einen Kreativbrunnen gefallen, aus dem er unerlässlich Ideen für neue Songs schöpft.
Rotor
Noisolution
VÖ: 2023
Seit einem Vierteljahrhundert gießen Rotor Kraut-beeinflusste Psychedelia und DDR-Charme in brachialen Stoner Rock. Und verlieren dabei nach wie vor kein einziges Wort.
Siena Root
Atomic Fire
VÖ: 2023
Der Sound ist bewusst karg gehalten, als stünde die Band direkt vor dem Hörer im Raum. Soweit bleibt bei den Schweden alles beim Alten. Aber Revelation unterscheidet sich von seinen Vorgängern. Ursprünglich als Akustik-Album geplant, fielen dem Quartett genug härtere Stücke ein, die nun rund die Hälfte der Spielzeit ausmachen.
Diamond Head
Silver Lining
VÖ: 2022
Diese jüngste Variante von Lightning To The Nations enthält neben dem vom heutigen Diamond Head-Sänger Rasmus Bom Andersen remasterten Album fünf der sieben ursprünglichen Songs im lange verschollenen Original-Mix sowie sieben klanglich ebenfalls auf Vordermann gebrachte Stücke der frühen Kleinformate.
Kai Strauss
Continental Blues Heaven
VÖ: 2022
Kai Strauss versteht es, mit kultiviertem Spiel, einem Händchen für ideenreiche Songs und nicht minder heißem Gesang maßgeblich dazu beizutragen, dass der Blues in Deutschland derzeit in guten Händen liegt. "Night Shift" untermauert er seinen Anspruch auf den Titel des „King of the Blues der Teutonen“.
Humble Pie
Universal
VÖ: 2022
Berühmt waren sie schon vorher. Erfüllung als Musiker fanden Sänger Steve Marriott (Small Faces) und Gitarrist Peter Frampton (The Herd) allerdings erst nach ihrem Zusammenschluss zu Humble Pie.Ihre Alben Humble Pie (1970) bis Street Rats (1975) erschienen über das amerikanische Label A&M, die nun gebündelt zu haben sind.
In Flames
Nuclear Blast
VÖ: 2023
Auf ihren letzten drei Studio-Werken gerierten sich In Flames als zu poppig und dem Modern Metal der US-Schule zugewandt. "Foregone" stellt für die Vorreiter des Göteborger Melo-Death dahingehend zumindest eine teilweise Kurskorrektur dar.
Günter Werno's Anima One
Frontiers
VÖ: 2023
Günter Werno, lange Keyboarder der Prog-Metal-Band Vanden Plas, hat in zweijähriger Arbeit Anima One als Auftragswerk für die Stadt Kaiserslautern fertiggestellt. Ein Konzert für Band und Orchester, im Mai 2022 in der dortigen Fruchthalle uraufgeführt.
Iggy Pop
Gold Tooth
VÖ: 2023
Wer nach dem Jazz-lastigen Free eine Sammlung französischer Chansons mit Triangel-Begleitung erwartet hätte, dürfte überrascht sein. Unter der Leitung des Gold Tooth-Gründers und Ozzy-Produzenten Andrew Watt kehrt der Punk-Pate auf seinem 19. Album wieder zu seinen Wurzeln zurück.
Sabu
Frontiers
VÖ: 2022
Mit diversen Bands hat sich der indischstämmige Sabu in Mainstreamkreisen ebenso einen Namen gemacht wie als Komponist und Produzent für Künstler wie John Waite, Lee Aaron oder Shania Twain. Seine Solokarriere verlief aber bis dato unspektakulär, woran auch Banshee wenig ändern dürfte.
Pristine
Pristine Music
VÖ: 2023
Im Bereich des jungen Retro-Rock nehmen Pristine schon immer eine Sonderstellung ein. Bei aller Liebe für Hardrock-Urviecher hat die Band um Vordenkerin Heidi Solheim ihren Sound immer mit neuen Komponenten angereichert und dadurch frisch gehalten.
Philipp Fankhauser
Funk House Blues Productions
VÖ: 2022
Johnny „Clyde“ Copeland war einer der Giganten des Texas Blues. Damit gelang es ihm 1983 in Montreux den damals 19 Jahre alten Blues-Fan und Nachwuchsmusiker Philipp Fankhauser so sehr in Bann zu schlagen, dass dieser seine Blues-Karriere unter den Einfluss Copelands stellte.
O.R.k.
Kscope
VÖ: 2022
Nachdem sich Porcupine Tree auf dem basslastigen Closure/Continuation zuletzt ohne ihren früheren Bassisten austoben, macht dieser mit O.R.k. genau die Musik, nach der die Anhänger von Porcupine Trees um das Jahr 2000 herum angebrochenen Progessive-Metal-Phase besonders lechzen.
Buddy Guy
Silvertone
VÖ: 2022
Buddy Guy ist der letzte der großen Blues-Veteranen und eine lebende Legende. "The Blues Don't Lie" erweitert sein starkes Spätwerk um ein in weiten Teilen erfreulich klassisches Chicago-Gitarrenblues-Album. Trotz zu vieler Spielkameraden.
The New Roses
Napalm
VÖ: 2022
Wiesbaden liegt gleich hinterm Sunset Strip links. Diesen Eindruck vermitteln The New Roses seit mehr als zehn Jahren. Sweet Poison ist ein hochenergetisches Album, auf dem Behäbigkeit keine Chance hat.
Sahg
Drakkar
VÖ: 2022
Wer Sahg bislang immer in der psychedelischen Doom-Schublade abgelegt hat, dürfte hellhörig werden: Auf ihrem sechsten Album geben sich die nach dem Weggang von Gitarrist Ole Walaunets zum Trio geschrumpften Norweger angenehm metallisch und im Tempo variabler denn je.
Devin Townsend
InsideOut
VÖ: 2022
Devin Townsend hat als Solokünstler und Klangmaler eine vollkommen eigenständige Soundwelt erschaffen. So zugänglich wie jetzt hat der Kanadier seine Musik allerdings selten gestaltet.
Riot City
No Remorse
VÖ: 2022
Mit "Burn The Night" sorgten die Kanadier 2019 für einiges Aufsehen in der traditionellen Metal-Szene. Mit mit "Electric Elite" legt das Quintett gleichermaßen hörenswert nach.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).