Bereits ihr Debüt war nicht von schlechten Eltern. Und doch überrascht der große Entwicklungsschritt, den die junge Band aus Camebridge in den letzten drei Jahren seit der Veröffentlichung von This Might Hurt unternommen hat. In dem, wie die Band heute klingt und wie sie sich gibt, lässt sich die Handschrift ihres Manager Laurence (Laurie) Mansworth ablesen, der The Treatment als Combo seines Schlagzeug spielenden Sohnes Dhani zu einem wirkungsvollem Profil verholfen hat.
Mansworth hat das in ähnlicher Form vor zehn Jahren schon einmal getan, als er Roadstar tatkräftig unter die Arme griff und musikalisch auf die Überholspur brachte: jener Band, die schließlich als Heaven’s Basement auf eigene Faust die Welt erkunden wollte. The Treatment haben sich diesen Formationen noch weiter angenähert — mit extrem vitalisierender Wirkung. Ihr ungestümer Riff- und Traditions-Hardrock klingt vollmundiger, wärmer und viel kompletter als zuvor und hat besonders auf der Ebene der Melodien erheblich hinzugewonnen.
Auch an abgebrühter Coolness: Nummern wie das Titelstück oder ›Emergency‹ wären auf This Might Hurt schwer vorstellbar gewesen. Oder ›She’s Too Much‹, in dem es sogar einen Augenblick lang ein unerwartetes Wiederhören mit dem Roadstar-Knaller ›Stone‹ zu feiern gibt. Tolle Band.