Dass sie trotz überschaubarem kommerziellen Erfolg ausgesprochen einflussreich wurden, lag nicht zuletzt an der Besonderheit, dass sie neben Buffalo Springfield seinerzeit eine der wenigen Bands mit drei Gitarristen waren. Einer von ihnen war Jerry Miller, den Eric Clapton einst als »den besten Gitarristen der Welt« bezeichnete. Nun ist er im Alter von 81 Jahren gestorben.
Clapton war nicht der einzige Bewunderer des 1943 geborenen Musikers. Auch Jimmy Page und Robert Plant von Led Zeppelin gaben sich als große Fans zu erkennen; letzterer spielte in der Vergangenheit immer wieder den Moby Grape-Song ›It’s A Beautiful Day Today‹ (von Moby Grape ’69, 1969) mit seinem Projekt Saving Grace.
Insgesamt sieben Studio-Alben nahm die Formation auf, vier davon zwischen 1966 und ihrer ersten Auflösung 1970, der mehrere Wiedergründungen folgen sollten. Über allen Inkarnationen stand der Konflikt mit Manager Matthew Katz: Dieser hatte sich zu Beginn der Karriere von den geschäftlich unerfahrenen Mitgliedern die alleinigen Nutzungsrechte am Bandnamen übertragen lassen. Immer wieder verhinderte er Veröffentlichungen der Band und verweigerte ihnen Tantiemen, was zu zahlreichen Konflikten der beiden Parteien vor Gericht führte.
Neben seiner wohl bekanntesten Formation spielte Jerry Miller gemeinsam mit seinem ehemaligen Bandkollegen Don Stevenson bei den kurzlebigen Rhythm Dukes, vor allem aber seit 1995 in seiner eigenen Jerry Miller Band. »Sein Spiel war niemals maßlos. Seine Soli waren antreibend und immer darauf ausgerichtet, wohin der Song führen wird«, beschrieb der Rolling Stone seinen Stil im Jahr 2003, als das US-Magazin ihn in Rangliste der 100 größten Gitarristen auf Platz 68 führte — vor Eddie van Halen, Johnny Winter oder David Gilmour. Am 20. Juli 2024 starb Jerry Miller in seiner Heimatstadt Tacoma im US-Bundesstaat Washington.