Scorpions
Sony
VÖ: 2016
Die Unart, Alben nur wenige Monate nach Erscheinen in erweiterter Form noch mal auf den Markt zu schmeißen, wird immer mehr zur ganz normalen Geschäftspraxis. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, derartige Angebote anzunehmen oder es halt bleiben zu lassen.
U.D.O.
AFM
VÖ: 2015
In den vergangenen Jahren hat der ehemalige Sänger von Accept immer wieder Hiebe für die zuweilen brutal klinisch tönenden Platten seiner eigenen Band bezogen und erst im vergangenen Jahr Boden gutmachen können. Dass Steelhammer in dieser Hinsicht nur ein erster zaghafter Schritt gewesen ist, kräht Udo Dirkschneider nun mit Decadent lautstark in die Welt hinaus.
AC/DC
Columbia
VÖ: 2014
Harte Zeiten liegen hinter AC/DC — und auch der Blick in die Zukunft dürfte kaum für Entspannung sorgen bei der Band, die vor einundvierzig Jahren auszog, um zu dem wohl größten Heavy-Rock-Phänomen der Geschichte zu werden.
Kiss
Universal
VÖ: 2014
Für die nächste Sonder-Ausgabe eines ihrer Klassiker-Alben hatten Kiss nun tatsächlich eine richtige Deluxe-Edition im Sinn, für deren gelungene Konzeption und Umsetzung niemand geringerer als der aktuelle Kiss-Gitarrist Tommy Thayer verantwortlich war.
Cream
Universal
VÖ: 2014
Vor gut fünf Jahren hatte Waiting So Long das Schaffen von Cream auf farbigem Vinyl und als Bildplatten in einem Schuber zusammengefasst. Allerdings recht kurios: Disraeli Gears fehlte ganz, dafür wurde Wheels Of Fire in der Variante beigelegt, bei der die Live-Aufnahmen aus dem Filmore als eigenständige Einzel-LP ausgelagert wurden. Diese neue Box macht erheblich mehr Freude
Flying Colors
Provogue
VÖ: 2014
Die zweite Platte dieser Prog-Rock-Supergroup schlägt das Debüt um Längen. Second Nature ist die wohl eleganteste und gefühlvollste Kreuzung von Pop, Rock und Prog, die je zu hören war.
Joe Bonamassa
Provogue
VÖ: 2014
Mitunter fragt man sich, ob Joe Bonamassa an der Veröffentlichungsflut, die er seit einigen Jahren zu verantworten hat, nicht irgendwann doch Schaden nimmt. Der 37-Jährige gönnt sich selbst und seinen Fans keine Pause. Aber braucht man die überhaupt angesichts der stilistischen Bandbreite und der immensen Qualität, die Bonamassa seinen Platten zugrunde legt? Zumal er auch weiterhin nichts von Redundanz zu halten scheint.
Audrey Horne
Napalm
VÖ: 2014
Bereits auf Youngblood schüttelten sich Audrey Horne die letzten Alternative-Körnchen aus dem Pelz, die ihren drei vorangegangenen LPs zu beachtenswerten Rundungen verholfen hatten — und öffneten Tür und Tor für den Hardrock der Siebziger.
Bullet
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Einen Augenblick lang kann man ob der Nachricht durchaus ins Grübeln geraten: Bullet haben den Schwerpunkt ihres markanten Sounds ein gutes Stück in Richtung Accept verlagert — und damit im Grunde genau das Gegenteil von dem getan, was ihr viertes, betont riff-rockig gehaltenes Album Full Pull (2012) so unterhaltsam machte.
The Tea Party
InsideOut
VÖ: 2014
Aufgelöst hatte sich das wundersame kanadische Trio nie. Dennoch glaubte kaum jemand an eine Wiedervereinigung der Band um Gitarrist und Sänger Jeff Martin, die in den frühen Neunzigern Hardrock-Wucht, progressive Elemente und Weltmusik-Einsprengsel bravourös verquickten
Ace Frehley
Steamhammer
VÖ: 2014
Space Invader werde dafür sorgen, dass Paul Stanley und Gene Simmons wie Idioten dastehen — so die vollmundige Ankündigung von „Space Ace“ im Vorfeld. Das Potenzial, seine einstigen Kiss-Kollegen dermaßen zu beeindrucken, dass ihnen vor lauter Ärger und Frust die Schminke vom Gesicht blättert, hat seine neue Platte nüchtern betrachtet nicht.
Bernie Marsden
Provogue
VÖ: 2014
Als Gitarrist von Whitesnake wirkte Bernie Marsden an bluesgetränkten Hardrock-Klassikern wie Ready A' Willin' (1980) oder Come An’ Get It (1981) mit. Nun rafft er sich zu einem neuen Solo-Album auf — mit namhaften Gästen.
Tom Petty & The Heartbreakers
Reprise
VÖ: 2014
Petty mischt für Hypnotic Eye Farben seiner letzten, von Lynne-Melodien gespickten Solo-Platte Highway Companion (2006) unter und lässt die Heartbreakers als Rock’n’Roll-Band toben, wohin sie wollen.
Kix
EAR Music
VÖ: 2014
Es war nicht wirklich damit zu rechnen, dass die Veteranen aus Maryland mit ihrer ersten Studio-Platte seit bald zwanzig Jahren nahtlos an ihre Karriereschmuckstücke Hotwire (1991) oder Blow My Fuse (1988) anknüpfen würden.
Blackberry Smoke
Earache
VÖ: 2014
Mit The Whippoorwill griff das Quintett aus Georgia selbstbewusst nach der Southern-Rock-Krone. Und doch ist diese exzellente Studio-Scheibe bestenfalls ein dezenter Hinweis auf das, was die Band auf der Bühne zu bieten in der Lage ist.
Skid Row
UDR
VÖ: 2014
Fünf brandneue Eigenkompositionen sowie zwei Coverversionen sorgen auf dem zweiten Teil der EP-Trilogie United World Rebellion für guten Mehrwert — und besitzen genau die Sorte Rotz und Angriffslust, die man von den Energiebündeln Skid Row erwartet.
Accept
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Was Accept seit ihrer letzten Reformation vor fünf Jahren geschafft haben, verdient allerhöchsten Respekt. Anders als viele ihrer ikonischen Kollegen wird die teutonische Stahlschmiede auch nach vielen Jahrzehnten im Geschäft nicht müde, hochklassiges Material zu veröffentlichen, das Herzblut und Begeisterung verströmt.
Slash featuring Myles Kennedy And The Conspirators
Roadrunner
VÖ: 2014
Die Verbindung von Sänger Myles Kennedy (Alter Bridge) und dem einstigen Gitarrenhelden von Guns N’Roses hat mittlerweile schon über das dritte Album hinweg Bestand — und festigt sich immer weiter. Sein neues Langspielwerk ist die schlüssige Weiterführung von Apocalyptic Love (2012): World On Fire wirkt insgesamt um einiges pfiffiger.
Unisonic
EAR Music
VÖ: 2014
Light Of Dawn dokumentiert brillant, wie sich eine Ansammlung unterschiedlicher Musiker-Persönlichkeiten im Laufe von gemeinsamen Studioaufenthalten und Touren zu einer echten Band entwickeln kann. Klang das Debüt stellenweise noch etwas beliebig und zahm, zeigt Light Of Dawn deutlich mehr Biss, Ernsthaftigkeit, Vielfalt und Tiefe.
Sanctuary
Century Media
VÖ: 2014
Schlappe 24 Jahre nach Into The Mirror Black lassen sich Sanctuary zu einem neuen Album hinreißen. Die Sorgen darüber, ob sich nach einer solch langen Zeit und nach der fruchtbaren Karriere ihres irren Sängers Warrel Dane mit Nevermore schlüssig an das vertrackt-melancholische Meisterwerk von 1989 anknüpfen lassen könnte, stellen sich als unbegründet heraus — sofern keine schablonenartige Fortsetzung herbeigesehnt wurde.
Opeth
Roadrunner
VÖ: 2014
Um die Magie zu beschreiben, die das neue Opeth-Album verströmt, reichen Worte schwer aus. Pale Communion muss man gehört und sinnlich erlebt haben: mal laut und mit voller Intensität, die einen die große Dynamik dieser Scheibe auch physisch spüren lässt, und dann auch mal leise und bedächtig, um der latenten Melancholie der Lieder zu folgen.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).