Rick Springfield
Frontiers
VÖ: 2016
Wenn ein Mann im Rentenalter eine Pop-Platte macht, dann kann das peinlich werden. Vor allem, wenn er all die Themen wählt, die Pop-Alben so in sich haben: Männer und Frauen, Frauen und Männer, Liebe und Triebe, Herz und Schmerz. Doch Rick Springfield passiert das nicht.
Redemption
Metal Blade
VÖ: 2016
Vom Glück verfolgt sind die US-Prog-Metaller um Fates Warning-Frontmann Ray Alder nicht: Gitarrist und Kreativkopf Nick Van Dyk war dem Tod nach einer Blutkrebs-Therapie noch nicht lange entronnen, da erlitt Bernie Versailles, sein Saitenkollege bei Redemption, 2014 ein Aneurysma und fiel vorübergehend ins Koma.
The New Roses
Napalm
VÖ: 2016
Ist Wiesbaden das neue L.A.? Sind die New Roses die neuen Guns N’Roses? Nun ja, das wohl nicht ganz, aber zumindest ist ihr konzentrierter Hochdruck-Rock wesentlich kompakter und zielführender geraten als auf dem schon guten Debüt.
Filter
Spinefarm
VÖ: 2016
Der Club-Hit ›Hey Man, Nice Shot‹ und das zugehörige Album Short Bus brachten Filter 1995 den Ruf ein, eine zugänglichere Version von Nine Inch Nails zu sein, bei denen Richard Patrick zwischen 1989 und 1993 Gitarre spielte.
Brian Fallon
Warner
VÖ: 2016
Der Aufstieg von Gaslight Anthem in die Liga der ganz Großen hat längst nicht jedem behagt. Auf seinem ersten Solo-Album drosselt Sänger Brian Fallon den Punkrock-Anteil seiner Musik noch weiter und stellt den Singer-Songwriter zur Schau.
The Cult
Cooking Vinyl
VÖ: 2016
Es ist gar nicht lange her, da erklärte Ian Astbury noch vollmundig, nie mehr eine LP und bestenfalls nur noch EPs aufnehmen und veröffentlichen zu wollen. Man hätte es wohl geschluckt. Dass aus Hidden City nun doch ein Album mit einem ganzen Dutzend Songs geworden ist, freut umso mehr.
David Bowie
Sony
VÖ: 2016
Verglichen mit The Next Day, mit dem David Bowie ohne jede Ankündigung eine gut zehn Jahre anhaltende Stille durchbrach, hätte Blackstar kaum gegensätzlicher ausfallen können.
Twisted Sister
Monoduos Film
VÖ: 2016
Regisseur Andrew Horn hat ein Faible für schräge Künstler und die Geschichte hinter ihrer Fassade: Bei den Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über die deutsche New Wave-Kultfigur Klaus Nomi kommt der Amerikaner mit Twisted Sister in Berührung, in deren Vorprogramm der eigenwillige Kontertenor 1981 keine glückliche Figur gab.
Anvil
Steamhammer
VÖ: 2016
Anvil sind Anvil — und sich immer treu geblieben. In schöner Regelmäßigkeit liefern die Kanadier Alben ab, bei denen niemand mit Überraschungen rechnen muss. Auch die 16. Studioplatte tanzt nicht aus der Reihe und bietet schnörkellosen Heavy Metal alter Schule.
All Them Witches
New West
VÖ: 2015
Seit ihrer ersten Platte haben All Them Witches eine beachtliche Entwicklung durchlaufen: Auf Our Mother Electricity (2012) ließ die Band aus Nashville einen sumpfigen Sound aufsteigen, der Nachfolger klang ein Jahr später etwas stärker produziert und in Ausbrüchen deutlich härter.
Dennis Dunaway mit Chris Hodenfield
St. Martin’s Press
VÖ: 2015
Nachdem sich 1996 mit Gitarrist Michael Bruce schon einmal ein Mitglied der originalen Alice Cooper Group aus der Reserve wagte und in No More Mr. Nice Guy eine recht kontroverse Buchbiografie veröffentlichte, bringt nun Dennis Dunaway seine Erinnerungen zu Papier.
Last In Line
Frontiers
VÖ: 2016
Zwischen 1983 und 1985 hat Ronnie James Dio mit Holy Diver, The Last In Line und Sacred Heart jene Alben veröffentlicht, die das Fundament seiner Solokarriere bildeten. Dem stimmgewaltigen Sänger stand dabei eine Band zur Seite, die mit spielerischer Klasse und kompositorischer Kompetenz diese Genreklassiker maßgeblich mitprägte. Dreißig Jahre später haben Gitarrist Vivian Campbell, der mittlerweile verstorbene Bassist Jimmy Bain und Schlagzeuger Vinny Appice ein neues Album eingespielt
Metal Church
Nuclear Blast
VÖ: 2016
Als Mike Howe im Sommer 2013 nach rund zwei Jahrzehnten erstmals wieder ein exklusives Interview gibt, wettet kaum jemand auf eine Rückkehr des Sängers zu Metal Church — am allerwenigsten er selbst: Zu lebendig und viel zu schlecht sind seine Erinnerungen an Differenzen mit Management und Plattenfirma, die ihn Mitte der Neunziger zu seinem Rückzug aus dem Rampenlicht bewegt haben.
Widespread Panic
Welk
VÖ: 2015
Ihre aktuellen Fotos rufen in Erinnerung, was der Europäer durch die nicht nur räumliche Distanz zu dieser Band ganz gerne vergisst: Widespread Panic sind zu Veteranen der Jam-Band-Kultur Amerikas ergraut. Elf Studio- und fast genausoviele Konzertalben hat die Formation aus Athens, Georgia, seit ihrer Gründung 1985 veröffentlicht und ihre Musik sukzessive verfeinert. Southern-, Roots- und Grateful Dead-beflissen war dieser immer.
Ghost
Spinefarm
VÖ: 2015
Die Schweden um den unheiligen Front-Papst Papa Emeritus gehören im Metal zu den Bands der Stunde. Die Kostüme der Musiker, ihr okkultes Image und ihre cleveren, stets an bekannte Filmplakate angelehnten Cover-Artworks mögen ihren Teil zum stetig gewachsenen Status der Band beigetragen haben. Doch zuallererst sind Ghost ausgefuchste Songschreiber.
Megadeth
Universal
VÖ: 2016
Musikalisch hat es sich Dave Mustaine in einer komfortablen Ecke gemütlich gemacht. Anders als die meisten seiner Kollegen hat der Rotschopf seine Anhänger nie wirklich vor den Kopf gestoßen.
Kiss
Island Records
VÖ: 2015
Ein simples Party-Album ist Destroyer mit seinem gewaltigen Stimmungsspektrum wahrlich nicht. Die vierte Kiss-LP geriet 1976 zu einer Explosion aus Feinschliff, Substanz und Bombast und wäre ohne Produzent Bob Ezrin ziemlich sicher eine ganz andere Platte geworden.
Bad Company
Rhino
VÖ: 2015
Sie alle hatten sich nach Kräften bemüht, ihre Band und vor allem ihren Gitarristen Paul Kossoff vor dem Untergang zu bewahren. Doch die bitteren Erfahrungen, die Free im Zuge der Entstehung ihrer letzten zwei Alben machen mussten, wurden zum Sargnagel für beide. Paul Rodgers hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, eine neue Band zu gründen — 1973 macht er Ernst.
Voodoo Circle
AFM
VÖ: 2015
Wenn es einen Nobelpreis für die Bewahrung, die geschmackssichere Aufbereitung und die Fortführung des klassischen Hardrock gäbe: Alex Beyrodt wäre ein aussichtsreicher Aspirant. Zum vierten Mal setzt der Gitarrist mit seinen Mitstreitern seine Vision davon um, wie jene geschichtsträchtige Musik heutzutage idealerweise klingen sollte. Immer wieder glaubt der erstaunte Hörer, die musikalischen Ahnen müssten telepathisch am Songwriting beteiligt gewesen sein.
Fates Warning
Metal Blade
VÖ: 2015
Kaum eine zweite Band des Progressive Metal kann von sich behaupten, so konsequent den Spagat zwischen Erneuerung und Integrität zur Kunst erhoben zu haben wie Fates Warning. 1997 entstand ihr Magnum Opus.
Judas Priest
Sony
VÖ: 2015
Nach British Steel und Screaming For Vengeance wird im März eine dritte Platte von Judas Priest mit einer erweiterten und remasterten Neuauflage zum 30. Jubiläum bedacht — kurioserweise ein Jahr zu spät.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 104 (01/2025).