Stonerider

Hologram

VÖ: 2016

Locker aus der Hüfte

In Noah Pine einen Keyboarder in die Band zu holen, hat sich für den Vierer aus Atlanta mehr als gelohnt — und die Türen zu einem immens verbreiterten Klangspektrum aufgestoßen. Auf Hologram seien »womöglich mehr Keyboards als Gitarren« zu hören, dämmert es Gitarrist Matt Tanner, der seinem neuen Bandmitglied den Freiraum gleichwohl gerne überlässt. Im fast progressiven ›Your Chains‹ weist ihr immer noch grundsolider Southern-Soul nun eine ordentliche Pink Floyd-Schlagseite auf, wie auch das bluesig-elegische ›The Great Divide‹ einer einzigen tiefen Verbeugung vor den englischen Psychedelic-Großmeistern gleichkommt.

In dem ausladenden Jam ›Undertow‹ mit seinen locker aus der Hüfte geschossenen Gitarren-, Orgel- und Piano-Einlagen schwingt ein dezenter Allman-Groove mit und im begnadeten Einstieg ›Sleepwalking Awake‹ manövriert sich die einst hoch gehandelte neue Rock-Hoffnung durch mehr Ideen, als sie komplette Alben mancher augenblicklichen Retro-Hypes vorweisen können. Stonerider verweisen so einige Combos des Genres mit Hologram höflich, aber bestimmt in die Schranken.

(7/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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