Gilby Clarke

The Gospel Truth

Golden Robot
VÖ: 2021

Der Mann ist die Coolness in Person. Mit 17 verdingt sich Gilby Clarke als Session-Musiker für Kim Fowley, 1991 ersetzt er Izzy Stradlin bei Guns N’ Roses. Weniger aufregend gestalten sich seine Solo-Alben, aber das durchaus im besten Sinne. The Gospel Truth ist das erste seit fast zwanzig Jahren, ein authentisches und herzlich bluesrockiges Werk mit einer dezent punkigen Note.

Bläser und ein Gospel-Chor beleben im Titelsong selige Exile On Main Street-Zeiten, die Rolling Stones sind, neben den Faces oder Mott The Hoople, immer Clarkes Haupteinflüsse geblieben, wie auch das Faible für die New York Dolls, weswegen er seinerzeit für den Gunners-Job prädestiniert war und das im sleazigen Rocker ›The Ending‹ kräftig durchschimmert. Während ›Wayfarer‹ mit leichtem Folk-Feeling besticht, lassen ›Dangerous Sin‹ oder ›Violation‹ die Georgia Satellites oder seine exzellente und leider nur kurzlebige Band Col. Parker aufleben.

Auch für eine zünftige Rock’n’Roll-Party ist Clarke zu haben. ›Rock’n’Roll Is Getting Louder‹ und ›Tightwad‹ (mit Mötley Crües Nikki Sixx und Jane’s Addiction-Schlagzeuger Stephen Perkins als Gästen) machen ordentlich Alarm.

(8/10)
TEXT: MARKUS BARO

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