David Bowie

08.01.1947 — 11.01.2016

David Bowie ist tot. Der immens einflussreiche britische Musiker verstarb am Sonntag im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens.

»David Bowie ist heute, umgeben von seiner Familie, nach einem tapferen 18-monatigen Kampf gegen den Krebs gestorben«, gaben seine Angehörigen über Facebook bekannt. Ein Sprecher des Sängers bestätigte die Nachricht wenig später. Erst zwei Tage zuvor, am 8. Januar, war Bowie 69 Jahre alt geworden. Am selben Tag erschien sein neues Album Blackstar.

Am 8. Januar 1947 im Londoner Stadtbezirk Brixton geboren, landete Bowie 1969 mit ›Space Oddity‹ seinen ersten Hit — der Startschuss für eine fast fünf Dekaden andauernde Karriere, in der sich der extravagante Musiker klanglich und optisch immer wieder neu erfand.

Seinen Durchbruch schaffte er 1972 mit dem Konzeptalbum The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars, einem Schlüsselwerk der aufkeimenden Glam-Rock-Bewegung. Für die Platte legte sich Bowie ein Alter Ego zu, den Außerirdischen Ziggy Stardust, mit dem er scheinbar untrennbar verschmolz und ihn 1973 medienwirksam bei einem Konzert im Londoner Hammersmith Odeon zu Grabe trug.



Im Anschluss experimentierte Bowie mit Soul und Funk (Young Americans), für das kalte Station To Station verwandelte er sich in seine zweite legendäre Kunstfigur, den „Thin White Duke“. Von 1976 bis 1978 lebte der Künstler in West-Berlin, wo mit den Produzenten Brian Eno und Tony Visconti als Ideengeber in Low und Heroes weitere prägende Klassiker entstanden. Einen kommerziellen Höhepunkt erreichte er 1983 mit dem poppigen Let’s Dance

1989 legte David Bowie seine Solo-Aktivitäten vorübergehend auf Eis und gründete die Hardrock-Härtegrade erreichende Formation Tin Machine, die er 1992 nach zwei LPs wieder auflöste. In den Neunzigern experimentierte er auf Alben wie Outside oder Earthling mit damals angesagten Industrial-, Electronica- und Drum ‘n’ Bass-Klängen, bevor Hours… 1999 eine Rückkehr zu typischeren Sounds markierte.



Nach Reality (2003) wurde es zunehmend ruhiger um den Künstler, der sich auch von der Bühne zurückzog. Erst im März 2013 erschien in The Next Day ein weiteres Album, das eine späte Phase der Kreativität einläutete. Im Dezember 2015 lief am Broadway in New York sein Musical Lazarus an, erst vor wenigen Tagen folgte dann das unter anderem vom Jazz beeinflusste Blackstar.

Für seine herausragenden künstlerischen Leistungen wurde der Brite 1996 in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. 2006 erhielt er zudem einen Grammy für sein Lebenswerk.

Neben seiner Musikkarriere feierte David Bowie auch als Schauspieler Erfolge: In dem Science-Fiction-Märchen Der Mann, der vom Himmel fiel übernahm er 1976 seine erste Hauptrolle. In der Folge absolvierte er weitere markante Leinwand-Auftritte – so als Vampir-Lover im eleganten Horrorfilm Begierde (1983), als Koboldkönig im Fantasy-Abenteuer Die Reise ins Labyrinth (1985) oder als Pontius Pilatus in Martin Scorseses kontrovers diskutiertem Historiendrama Die letzte Versuchung Christi (1988).


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