Deutsch-Prog-Urgestein Frank Bornemann hat sein ambitioniertestes Werk vollendet. Mit der zweiten Hälfte von The Vision, The Sword And The Pyre (Part I erschien vor gut zwei Jahren) rollen Eloy die Geschichte der französischen Nationalheldin Jeanne d’Arc auf, die im 15. Jahrhundert gegen die Engländer für die Freiheit ihres Landes kämpfte und später auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Musikalisch bewegt sich der 74-Jährige mit raumfüllendem Bombast, punktgenauen Grooves und opulenten Chören auf vertrautem Terrain. Ohne Hast und mit der ihm eigenen, seit den späten Siebzigern erfolgreich perfektionierten inneren Gelassenheit entfaltet er sein erhabenes Klangszenario, das stark von luftigen, gegen Ende auch etwas drängenderen Gitarrenakkorden, dunklen, dicht gewebten Keyboardtexturen und pulsierenden Synthieschwaden geprägt ist. In ›Reims — The Coronation Of Charles VII‹ dröhnt eine Kirchenorgel bedeutungsschwer, ›Patay‹ klingt nach einer Mischung aus Pink Floyds ›One Of These Days‹ und dem frühen Alan Parsons Project, und ein Lied wie ›Abandoned‹ hätte auch auf ihr Meisterwerk Ocean gepasst. Als Kontrast überraschen ›Joy‹ oder ›Armistice Of War‹ mit ungewohnt eingängigen Strukturen, das fragil-sphärische ›Eternity‹ beendet als esoterisch angehauchter Epilog das exzellent produzierte und detailverliebt arrangierte Werk mit angemessenem Pathos.
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