Die Jubilare um Gitarrist Steve Howe und Trommler Alan White kommen spät zu ihrem eigenen Geburtstag. Die Yes-Ableger AWR, die mit Original-Stimme Jon Anderson und Keyboard-Gigant Rick Wakeman die attraktiveren Repräsentanten des Yes-Klanguniversums aufbieten, haben das Ereignis längst mit einem authentischen Live-Mitschnitt für die Nachwelt festgehalten. Howes Formation hat es dafür geschafft, die ohrenschädigenden Plastik-Sounds aus ihrem Live-Sound zu entsorgen, und präsentiert in ›Close To The Edge‹, ›Awaken‹, ›Yours Is No Disgrace‹ und ›Starship Trooper‹ gleich vier Lang-Epen, bei denen sich nur der Gitarrist einige künstlerische Freiheiten vorbehält. Für die wunderbare Ballade ›Soon‹ (Relayer) und die Time And A Word-Überraschung ›Sweet Dreams‹ hat Howe, wohl zum Zwecke der Authentizität, die Teilzeit-Tastenmänner Patrick Moraz und Tony Kaye zur Unterstützung geholt, ansonsten stören Kurzauszüge wie ›Excerpt From The Ancient‹, der erste Teil von ›We Can Fly From Here‹ sowie das fade ›Nine Voices‹ den Fluss der Show unangenehm. Das stärkste Argument für die Konkurrenz-Truppe aber liefert Sänger Jon Davison, der, bei allem Respekt vor der schwierigen Aufgabe, Gesangs-Größe Anderson nicht das Wasser reichen kann.
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