Sweet Oblivion feat. Geoff Tate
Frontiers
VÖ: 2019
Mit technisch anspruchsvollem Metal alter Queensrÿche-Schule hat Geoff Tate schon lange nichts mehr am Hut — zumindest, wenn er eigene Songs schreibt. Bei Avantasia hat Tobias Sammet gezeigt, wie man Tate am besten in Szene setzt und wie gut der Mann auch heute noch klingt, wenn er die passenden Stücke auf den Leib geschrieben bekommt.
Nad Sylvan
InsideOut
VÖ: 2000
Mit dem dritten Album seiner Vampirate-Trilogie präsentiert sich Nad Sylvan mit modernerem Sound und versucht vorsichtig die Abnabelung vom an die siebziger Jahre angelehnten Retro-Prog. Da gibt es luftige Schraddelgitarren, da rumpeln donnernde, eher einfach gestrickte Drum-Patterns, sirren schräge Keyboardsounds. Mehr Pop und Soul ist erlaubt.
Soto
InsideOut
VÖ: 2019
Bei den Aktivitäten des New Yorkers den Überblick zu behalten, war noch nie ganz leicht. Einst stand er in den Diensten von Yngwie Malmsteen, Axel Rudi Pell, Talisman oder auch Journey — aktuell verhilft er in erster Linie W.E.T. und den Sons Of Apollo mit dem einstigen Dream Theater-Drummer Mike Portnoy zu einer starken Stimme. Melodieorientierte Solo-Alben veröffentlicht der 54-Jährige unter seinem vollständigen Namen Jeff Scott Soto.
Billy Sherwood
Frontiers
VÖ: 2019
Seit dem Tod des Yes-Gründers Chris Squire sorgt Sherwood für die tiefen Töne bei den Prog-Veteranen, ein Projekt im Alleingang zu stemmen, überfordert den 54-Jährigen indessen hörbar. Gäste wie Steve Hackett oder Rick Wakeman waren auf dem Debüt seines Babys Citizen mit ziemlich farblosen Beiträgen vertreten, auf In The Next Life hat der vielseitige Musiker gleich alle Instrumente im Alleingang eingespielt.
Saint Vitus
Season Of Mist
VÖ: 2000
Viele Doom-Metal-Bands, die Ende der Siebziger ihren Karrieregrundstein legten, eint das gleiche Schicksal: Trouble, Pagan Altar, Witchfinder General und eben auch Saint Vitus können auf prächtige Alben verweisen, wirklich erfolgreich wurden sie aber nie. Für Letztgenannte wird sich damit auch mit der neunten Scheibe nichts ändern.
The Rods
Steamhammer
VÖ: 2019
Durchhaltevermögen kann man den um 1980 in New York gegründeten Metallern nicht absprechen. Zu den Großen des Genres hat das Trio nie gehört, aber Totgesagte leben bekanntlich lange. Ihr neues Opus, in derselben Besetzung eingeprügelt wie der Klassiker Wild Dogs, beginnt überraschend mit den sanften Pianoklängen des Titelsongs, einer mächtig pathetischen Verbrüderungshymne, die Manowar zu schreiben vergessen haben.
Axel Rudi Pell
Steamhammer
VÖ: 2019
Axel Rudi Pell wird auf der Konzertbühne zwar nicht zum komplett anderen Menschen. Und doch gerät bei ihm nicht selten erst außerhalb des Aufnahmestudios ein gewisser menschlicher Faktor zum Schwingen, der seine eigenwilligen Hardrock-Inszenierungen so unterhaltsam machen. Auch XXX Anniversary Live ist üppig beladen mit solchen Momenten.
Ovrfrwrd
Rock Slacks
VÖ: 2018
Schon der Name deutet an, dass das Instrumental-Prog-Quartett aus Minneapolis Rätsel liebt. Warum ist ein Album ohne Text ein Demokratie-Manifest, warum schmücken Blümchen, Vögelchen und ein offensichtlich schlafendes Frauengesicht das Cover? Vielleicht soll einfach Vielfalt signalisiert werden.
Nitrate
AOR Heaven
VÖ: 2000
Ein knappes Jahr nach ihrem Debüt Real World legt die Formation um Bassist/Keyboarder Nick Hogg ihr zweites Album vor. Mittlerweile singt bei Nitrate Philip Lindstrand, Gitarrist der Frontiers-Combo Find Me, und nicht mehr der Holländer Joss Mennen (Zinatra), an der musikalischen Ausrichtung hat sich indes rein gar nichts geändert.
Neal Morse
Frontiers
VÖ: 2019
Mit schwierigen Stoffen kennt er sich aus. Nach der Vertonung von John Bunyans Die Pilgerreise blieb dem einstigen Spock’s Beard-Frontmann eigentlich nur eine Steigerung: Nach zehnjähriger Vorbereitung hat der bibelfeste Vollblutmusiker so etwas wie eine Prog-Version von Jesus Christ Superstar geschaffen.
T.C. Boyle
Diogenes
VÖ: 2019
„Als ich starb, kam ich in den Hardrock-Himmel.“ Der erste Satz von T.C. Boyles 2001 nur in einer Kleinauflage in deutscher Sprache erschienenen Story „Der Hardrock-Himmel“ bildet den verheißungsvollen Auftakt zu einem gelungenen Literatur-Sampler mit Geschichten für Musikfans.
Francis Rossi
Hannibal
VÖ: 2019
65 Hit-Singles, 32 Hit-Alben, die Greatest-Hits- und Live-Scheiben nicht mitgezählt — das ist die Story von Status Quo bis heute. Die Geschichte ihres Frontmanns, aufgezeichnet zusammen mit dem Journalisten Mick Wall, beginnt als die eines ziemlich unsicheren, schüchternen Knaben, der sich nach und nach durch die Musik befreit.
Richie Ramone mit Peter Aaron
Backbeat Books
VÖ: 2018
In seinen unterhaltsamen Memoiren kämpft Richard Reinhardt (alias Richie Ramone) überzeugend um seinen Platz in der Geschichte der New Yorker Punk-Pioniere. Der aus New Jersey stammende und heute noch aktive Drummer saß lediglich von 1983 bis 1987 bei den Ramones hinter der Schießbude, doch er trommelte in dieser Zeit bei über fünfhundert Konzerten.
Michael Lang/Holly George-Warren
Edel Books
VÖ: 2019
Als Richie Havens am Nachmittag des 15. August 1969 auf die Bühne des Woodstock-Festivals trat, begrüßte er das Publikum mit den Worten: »Wisst ihr was? Wir haben es endlich geschafft! Jetzt werden sie uns nicht länger ignorieren können.« Bis zu diesem Moment war es ein weiter, steiniger Weg. Den Michael Lang, damals der maßgebliche Organisator, und die Musikhistorikerin Holly George-Warren detailverliebt beschreiben.
Dietmar Sous
Edition Virgines
VÖ: 2019
Dietmar Sous zählt nicht gerade zu den allerbekanntesten zeitgenössischen Schriftstellern im Lande. Dabei ist er ein Autor, den zu entdecken lohnt! Dazu eignet sich hervorragend dieses kleine Lesebuch, das anlässlich seines 65. Geburtstags im Januar erschien. Chronologisch angeordnet, versammelt es Auszüge und prägnante Passagen aus fast allen seinen Büchern sowie Magazin- und Anthologiebeiträge.
Geddy Lee
Harper Design
VÖ: 2018
Selten war ein Buchtitel treffender als dieser — und dabei frei von jedweder marktschreierischen Hochstapelei. Geddy Lee’s Big Beautiful Book Of Bass — A Compendium Of The Rare, Iconic And Weird ist eine einzige hinreißende Liebeserklärung an die Bassgitarre, für die Rush-Frontmann Geddy Lee auf knapp vierhundert liebevoll layouteten Buchseiten gut 250 historische Instrumente seiner Sammlung vorstellt.
Steve Lukather mit Paul Rees
Constable
VÖ: 2018
Diese Autobiografie spricht einen im Wortsinne an: Steve Lukather hat es geschafft, diesen rasenden Parforceritt durch seine über vierzig Jahre andauernde Musikerkarriere exakt so klingen zu lassen, als säße er dem Leser erzählend gegenüber.
Paul McCartney
Claudius
VÖ: 2019
Seit mehr als vier Jahrzehnten ist Paul McCartney bekennender Vegetarier. Zu dieser Lebensphilosophie gefunden hat er vorrangig aus ethisch-moralischen und gesundheitlichen Gründen. Seit längerem beschäftigt er sich zudem mit den Auswirkungen der Massenviehhaltung zur Fleischproduktion als vielfältigem Treiber der Erderwärmung und mit dem ökologischen Zustand der Erde.
Greg Prato
Jawbone
VÖ: 2019
Immer schon galten King’s X als eine ganz besonders ausgefallene Band. Dass ihr in Doug Pinnick ein schwarzer Musiker vorstand, war in den achtziger Jahren längst keine Alltäglichkeit. Vor allem aber klangen sie grundlegend anders als alles, was der Heavy Rock rechts und links von ihnen sonst zu bieten hatte.
Rob Moratti
AOR Heaven
VÖ: 2019
Obwohl er letztlich nur ein Album (The Human Condition, 2009) mit Saga aufnahm, dürften viele den Namen Rob Moratti bis heute zuallererst mit der kanadischen Prog-Rock-Größe verbinden. Seit 2011 ist der Sänger auf Solopfaden unterwegs. Stilistisch widmet er sich dabei voll und ganz dem Melodic Rock.
Duff McKagan
Universal
VÖ: 2019
Mit seinen eigenen Projekten lebte der mittlerweile wieder bei Guns N’ Roses spielende Bassist bislang bevorzugt seine Punk-Wurzeln aus — sei es bei seiner Seattle-Combo Loaded, der kurzlebigen Supergroup Neurotic Outsiders oder in Teilen seines 1993er Solo-Debüts Believe In Me. 2019 sieht die Sache gänzlich anders aus.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 104 (01/2025).