Royal Blood

Back To The Water Below

Warner
VÖ: 2023

Rock ohne Gitarre?

Royal Blood als die britische Antwort auf die Black Keys zu bezeichnen, wäre zu viel der Ehre. Dazu fehlt der bluesige Ansatz, denn das Duo aus Worthing wildert auf seinen Alben immer mal wieder in allen Bereichen, die ihm in den Sinn kommen. Auf dem Vorgänger Typhoons (2021) war es die Disco-Phase, jetzt haben sie sich mit Album Nummer vier zwar erneut auf den Alternative/Garage Rock besonnen, aber so richtig zünden will das Ganze nicht.

Bei fast jedem Song dieser Scheibe wartet man auf den Höhepunkt und wird kurz davor immer enttäuscht. Ein musikalischer Interruptus jagt den nächsten, Stücke wie ›The Firing Line‹ plätschern ohne Klimax vor sich hin. Schon der Hype um die ersten Alben erschließt sich kaum, und auch dieses Werk wird nur jemandem gefallen, der sich an komischen Sounds ergötzen kann. Es mag altmodisch klingen und aus der Zeit gefallen sein, aber wenn man auf einem Album einer Rockband keine richtige Gitarre zu hören bekommt, dann stimmt etwas nicht. Einzig das sehr schöne Beatles-mäßige ›There Goes My Cool‹ weiß zu gefallen; aber das sind leider nur drei Minuten.

(5/10)
TEXT: JÖRG STAUDE

ROCKS PRÄSENTIERT

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 102 (05/2024).