Als Kvelertak 2010 mit ihrem selbstbetitelten Debüt auf der Bildfläche erschienen, trafen sie mit ihrer aparten Mischung aus Black Metal, Classic Rock und Punk’n’Roll einen Nerv, der sie einige Jahre später ins Vorprogramm von Metallica brachte. Endling ist das fünfte Album der Formation und das zweite mit Sänger Ivar Nicolaisen, der 2018 Erlend Hjelvik ersetzte.
Mit dem Wechsel ging auch eine Entwicklung hin zu mehr Melodie und Experimentierfreude einher, die heuer gut dokumentiert ist: ›Skoggangr‹ überrascht etwa mit einem an Status Quo angelehnten Shuffle, Thin Lizzy-Gitarren sowie einem an Queen gemahnenden Mittelteil, ›Svart September‹ evoziert eine Nähe zum Garagen-Rock-Revival der späten Neunziger. Diese und weitere Elemente, etwa ein Banjo, vermag die Band mit beeindruckender Selbstverständlichkeit in ihren Sound zu integrieren, ohne in Stückwerk zu verfallen oder ihre musikalische DNS zu vergessen.
Das beweist nicht zuletzt das an frühere Großtaten gemahnende ›Krøterveg Te Helvete‹, in dem sich Atmosphäre, Black-Metal-Raserei und Punk-Rotz die Hand geben. Endling dürfte langjährige Fans der Band ebenso entzücken wie offene Hörer auf allen Seiten ihres musikalischen Spektrums.