Mike Oldfield
Virgin
VÖ: 2014
Ein Comeback, mit dem man nicht unbedingt rechnen konnte. Nach Jahren des Experimentierens ließ der englische Klangkonstrukteur verlauten, sein neues Werk sei rockiger ausgefallen. Das trifft zumindest auf den ungewohnt schweren Bluesrocker ›Irene‹ und das düster-sperrige ›Nuclear‹ zu, die allerdings eher wie Fremdkörper wirken.
Pretty Maids
Frontiers
VÖ: 2014
Lauter als je zuvor mögen die Pretty Maids sein, doch ob die hier vorliegende Veröffentlichung Sinn macht, muss jeder Verehrer der dänischen Hardrocker für sich selbst entscheiden.
Thorbjørn Risager & The Black Tornado
RUF
VÖ: 2014
Manchmal drückt es ein simpler Ausruf der Begeisterung am besten aus: Was für ein Sänger, was für eine Band! Nach Dust & Scratches von 2012 schien beim dänischen Songwriter und Gitarristen jede Steigerung undenkbar. Doch auf seinem achten Album erklingt die urige Mischung aus Soul, Blues und Rock'n'Roll dynamischer denn je.
RPWL
Gentle Art Of Music
VÖ: 2014
Wenn ein Konzeptalbum die Frage stellt, ob die Menschheit für das von Platon formulierte Geschenk der absoluten Freiheit bereit sei, dann kann dieses Werk nur von RPWL stammen. Wie immer verhandeln sie ihr Thema mit intelligenter, vielschichtiger Musik, die aber in all ihrer Komplexität meist sehr eingängig bleibt.
The Treatment
Spinefarm
VÖ: 2014
Bereits ihr Debüt war nicht von schlechten Eltern. Und doch überrascht der große Entwicklungsschritt, den die junge Band aus Camebridge in den letzten drei Jahren seit der Veröffentlichung von This Might Hurt unternommen hat.
Wishbone Ash
Solid Rockhouse
VÖ: 2014
Der erste Eindruck macht Laune. ›Take It Back‹ hat alles, was den Hörer der Band gleich in den Bann zieht: die Doppel-Leadgitarren-Signatur, eine eingängige Melodie, ein leichter Folk-Touch — und vor allem klingt es sehr gut. Wie weggeblasen ist die leichte Muffigkeit, die den Sound der beiden Vorgängeralben prägte.
Beth Hart
Provogue
VÖ: 2013
Nach jahrelanger Suche nach dem richtigen Sound für ihre Stimme hat Beth Hart die Ausflüge in den Soul, Blues und Jazz kultiviert. Das zweite Album mit Gitarrengott Joe Bonamassa swingt und groovt an den richtigen Stellen.
The Delta Saints
Dixiefrog
VÖ: 2013
Nur selten klingt der Blues so unverbraucht wie in den Händen dieser fünf jungen Männer aus Nashville. Ihr erster Langspieler nach zwei EPs bietet Bluesrock mal anders: wendig und ohne Hippie-Mief, einfallsreich und völlig frei von Gitarrenheldentum.
Mike Tramp
Target
VÖ: 2013
Bange machen gilt nicht: Cobblestone Street ist mitnichten ein Akustik-Album geworden, wie es vielerorts die Runde macht. Sehr wohl aber greift der vormalige Sänger von White Lion und Freak Of Nature auf seinem siebten Solo-Album auf ein Instrumentarium zurück, das sich stark von seinen letzten Platten unterscheidet.
U.D.O.
AFM
VÖ: 2013
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Mit Steelhammer, Studioalbum Nummer vierzehn, verabschieden sich die Traditionshüter um das ehemalige Accept-Reibeisen Udo Dirkschneider nicht nur vom Namenskonzept der letzten Alben, die allesamt auf „-tor“ endeten.
Vicious Rumors
Steamhammer
VÖ: 2013
Erstmals seit der Carl-Albert-Ära haben es Vicious Rumors geschafft, zwei Studioscheiben am Stück mit dem gleichen Sänger aufzunehmen. Dumm nur, dass Bandchef Geoff Thorpe den Mann nicht glänzen lässt, sondern ihn permanent hinter mehrstimmigen Arrangements versteckt, die mit zunehmender Spielzeit an den Nerven zehren.
Whitesnake
Frontiers
VÖ: 2013
Die Stimme der einst gesanglich so mächtigen Rock-Ikone David Coverdale klingt bei der Show, die im nördlich von Tokio gelegenen Saitama während der Forevermore-Tour im Oktober 2011 aufgenommen wurde, reichlich strapaziert und wird zu oft von einer brachialen, übersteuerten Soundwand zugekleistert.
Devon Allman
RUF
VÖ: 2013
Nach zwei Alben mit seiner Band Honeytribe und der großartigen Platte der Royal Southern Brotherhood wagt sich der Sohn von Allman-Bruder Gregg an sein erstes Solo-Album. Turquoise beschreibt einen paradiesischen Zustand, in dem alle Traditionen Amerikas zu einem breiten Strom der ethnischen Besonderheiten zusammenfließen.
Henrik Freischlader
Cable Car
VÖ: 2013
Nach House In The Woods bleibt der Bluesgitarren-Held im Studio wieder mehr für sich und spielt den Großteil aller Instrumente selbst ein. All das kennt man schon von Still Frame Replay (2011) und Recorded By Martin Meinschäfer (2009) — und doch unterscheidet sich Night Train To Budapest gravierend von den beiden Vorläufern.
Steven Wilson
Kscope
VÖ: 2013
Es ist „nur“ eine EP, und doch ist diese wieder vollgepackt mit Suchtstoff für den Wilson-Afficionado.
The Vintage Caravan
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Auf die alten Rock-Gründerväter der Siebziger berufen sich heutzutage nicht gerade wenige Kapellen. Und doch tönt das blutjunge Trio aus dem kühlen Island um einiges aufrichtiger als mancher Konkurrent und kann auf dem zweiten Album noch nicht vorhandenes Charisma durch unbändige Energie, Aggressivität und Spielfreude wettmachen.
Transatlantic
InsideOut
VÖ: 2014
Das 1999 von Sänger und Keyboarder Neal Morse und Mike Portnoy als damaligem Trommler von Dream Theater gegründete Retro-Prog-Projekt geht in die vierte Albumrunde — und wird dabei abermals von Gitarrist Roine Stolt (Flower Kings) und Bassmann Pete Trewavas von Marillion verstärkt.
Roger Taylor
Virgin
VÖ: 2013
Einst hatte Queen-Schlagzeuger Roger Taylor im Weltraum Spaß (Fun In Space erschien 1981). Nun ist der 64-Jährige wieder zu Mutter Erde zurückgekehrt und tönt auf seinem vierten Alleingang wieder recht rustikal, lässt in seiner stilistisch variantenreichen Songkollektion allerdings einen Spannungsbogen weitgehend vermissen.
Grand Magus
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Was nicht kaputt ist, muss nicht repariert werden. Kein Wunder also, dass die Schweden Grand Magus für Triumph And Power zum dritten Mal in Folge mit Produzent Nico Elgstrand kooperieren. Schließlich gelten die beiden ebenfalls mit dem besagten Mischpult-Könner erarbeiteten Vorgänger Hammer Of The North (2010) und The Hunt (2012) als bisherige Höhepunkte im Schaffen der Nordmänner.
Samsara Blues Experiment
Electric Magic
VÖ: 2013
Karl, der Kiffer, hat die Platte gehört und erstattet Bericht: »Ey, da sind nur vier Stücke drauf. Wie früher. Ich glaub’, für Menschen, die es einfach mal fließen lassen wollen. Irgendwie so, ja?
Scorpions
Sony
VÖ: 2013
Nachdem die Scorpions mit ihren letzten Alben ihren Ruf als Hardrock-Band von Format wiederhergestellt haben, scheint eine weitere Akustikplatte der falsche Schritt zu sein. Doch die Umsetzung ist spannend: Noch stärker als auf Acoustica (2001) gewinnen die Scorpions vielen Songs neue Facetten ab.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 102 (05/2024).