Doro
Nuclear Blast
VÖ: 2023
Ob ihrer ungebrochenen Allgegenwärtigkeit ist es erstaunlich, dass seit dem letzten Doro-Album "Forever Warriors, Forever United" bereits fünf Jahre ins Land gezogen sind. War jener Doppeldecker noch zur Hälfte mit Balladen besetzt, hat die Düsseldorferin heute hörbar Lust auf Metal.
Sun Dial
Sulatron
VÖ: 2023
Trotz Referenzen an die goldene Psychedelic-, Prog- und Space-Rock-Ära erinnern Sun Dial auf ihrem zehnten Album stark an britische Bands um 1990. Schon das Eröffnungsdoppel ›Echoes All Around‹ und ›New Day‹ könnte auch von The Verve stammen.
Israel Nash
Loose
VÖ: 2024
Warum sich die etwas hilflos Heartland-Rock benannte Musikrichtung heute noch ungebrochener Popularität erfreut, belegt eindrucksvoll "Ozarker", die aktuelle Song-Kollektion des Amerikaners Israel Nash.
Sorcerer
Metal Blade
VÖ: 2023
Seit Frontmann Anders Engberg 2010 beschloss, der Band neues Leben einzuhauchen, mit der er Ende der Achtziger nicht über das Demo-Stadium hinausgekommen war, sorgen Sorcerer regelmäßig für wohlige Gänsehaut — so auch mit ihrem vierten Werk "Reign Of The Reaper".
Eric Sardinas
EAR Music
VÖ: 2023
Das Leben im sonnigen Kalifornien hat seine musikalischen Kanten nicht rund geschliffen, im Gegenteil: Auf seinem Comeback-Album "Midnight Junction" gibt sich Eric Sardinas nach fast zehn Jahren Platten-Pause gewohnt kratzbürstig und feurig.
The Bites
Earache
VÖ: 2023
Die Retrowelle schwappt weiter. Abermals hat sich eine US-Band vorgenommen, die guten, alten Partyzeiten wieder aufleben zu lassen. The Bites stammen aus Hollywood, sehen aber nicht so aus.
The Rolling Stones
Universal
VÖ: 2023
Der Tod von Charlie Watts vor zwei Jahren hat mit schonungsloser Wucht die Endlichkeit der aktiven Rolling Stones offenbart. Es ist schwer möglich, sich "Hackney Diamonds" deshalb ohne eine gewisse Schwermut zu nähern — mit recht großer Wahrscheinlichkeit wird das nach europäischer Zählweise 24. Studio-Album ihr letztes sein.
Lalu
Frontiers
VÖ: 2023
So ganz entscheiden, ob sie nun einen modernen Prog-Sound pflegen oder doch lieber den großen Vorbildern aus den Siebzigern huldigen sollen, können sich Lalu auch auf ihrem vierten Album nicht. Dafür belegt der französische Filmmusikkomponist Vivien Lalu, dass seine Band auch ohne namhafte Gäste prima auskommt.
High Spirits
High Roller
VÖ: 2023
Die latente Melancholie, die sich durch weite Teile ihres letzten Albums "Hard To Stop" (2020) zog, ist verschwunden. Stattdessen regiert auf dem nunmehr fünften Werk des amerikanischen Ein-Mann-Projekts mit dem großen Faible für den melodischen Teil der NWoBHM ein beschwingtes Gefühl.
AB/CD
Brynolf
VÖ: 2023
Mit einem weiteren Album von AB/CD hat wohl niemand mehr ernsthaft gerechnet — immerhin datiert das letzte Lebenszeichen der Schweden aus dem Jahr 1995. Musikalisch sind sich die Schweden auf "Back'n'Attack" gottlob treu geblieben.
Eclipse
Frontiers
VÖ: 2023
Zugegeben, die kritischen Stimmen, die Eclipse zu berechenbare Alben und musikalische Stagnation vorwerfen, scheinen lauter zu werden. Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Ja, die Schweden liefern auf "Megalomanium" durch die Bank routiniertes, selbstsicheres und auch geschliffenes Material ab, doch das muss alles kein Fehler sein.
Alice Cooper
EAR Music
VÖ: 2023
Wandlungsfähigkeit war schon immer eine große Stärke Alice Coopers, die ihm über fünf Jahrzehnte hinweg die künstlerische Relevanz sicherte. Zahllose Male hat er sich neu erfunden und sich musikalisch seiner Umgebung angepasst, ohne dass er jemals damit aufgehört hätte, Alice Cooper zu sein. Mit "Road" verhält es sich nicht anders.
Laurence Jones
Marshall
VÖ: 2023
Der britische Gitarrist, Sänger, Gary Moore- und Jimi Hendrix-Fan Laurence Jones kehrt mit Bad Luck & The Blues nach eigenen Worten zurück zu seinen musikalischen Wurzeln im Power-Trio-Format. Zusammen mit Bassist Alexander Timmis und Schlagzeuger Ash Sheehan gibt er ordentlich Zunder.
Subsignal
Gentle Art Of Music
VÖ: 2023
Vier Jahre lang haben Subsignal an ihrem sechsten Studio-Album gebastelt. Das Ergebnis ist entsprechend gereift und kann als Gegenstück zum Vorgänger "La Muerta" angesehen werden. Nicht, dass die Prog-Rocker je einen ungeschliffenen Schnellschuss veröffentlicht hätten, aber so homogen haben Subsignal ihre Mischung aus melancholischen Melodien mit einem Hauch AOR und den metallischen Wurzeln von einst noch nie hinbekommen.
KK's Priest
Napalm
VÖ: 2023
Während die früheren Kollegen von Judas Priest ohne ihn mit dem kraftstrotzenden Firepower bewiesen haben, dass sie nach wie vor voll im Saft stehen, wirkt das zweite Downing-Werk The Sinner Rides Again bemüht, konstruiert und vor allem: erschreckend beliebig.
Black Stone Cherry
Mascot
VÖ: 2023
Sich auf leisen Sohlen anzupirschen ist nicht ihr Ding, Black Stone Cherry fallen auf "Screamin’ At The Sky" gerne mit der Tür ins Haus. Dass die Stücke ihres achten Studio-Albums vorrangig auf der letztjährigen Tour entstanden, öffnete den prächtig aufeinander eingespielten Musikern einen Raum, im dem massive Southern-Rock-Riffs und umherflirrende Groove-Rock-Elemente eine mitreißende Allianz eingingen.
Trevor Rabin
InsideOut
VÖ: 2023
Nach drei tollen, aber völlig verkannten Melodic-Rock-Alben gelangte Trevor Rabin zur Yes-Mitgliedschaft der "90125"-Phase und machte sich hernach einen Namen als Filmmusik-Komponist. Lässt man das rein instrumentale "Jacaranda" (2012) außer Acht, ist Rio sein erstes Lebenszeichen seit dem exzellenten "Can’t Look Away" (1989).
Kvelertak
Rise Records
VÖ: 2023
Als Kvelertak 2010 mit ihrem selbstbetitelten Debüt auf der Bildfläche erschienen, trafen sie mit ihrer aparten Mischung aus Black Metal, Classic Rock und Punk’n’Roll einen Nerv, der sie einige Jahre später ins Vorprogramm von Metallica brachte. Endling ist das fünfte Album der Formation und das zweite mit Sänger Ivar Nicolaisen, der 2018 Erlend Hjelvik ersetzte.
Royal Blood
Warner
VÖ: 2023
Royal Blood als die britische Antwort auf die Black Keys zu bezeichnen, wäre zu viel der Ehre. Dazu fehlt der bluesige Ansatz, denn das Duo aus Worthing wildert auf seinen Alben immer mal wieder in allen Bereichen, die ihm in den Sinn kommen.
Extreme
EAR Music
VÖ: 2023
Klang das 2008 erschienene Comeback-Werk "Saudades De Rock" danach, als trennten es nicht 13, sondern allenfalls drei Jahre von dem 1995 mit "Waiting For The Punchline" geschlagenen Pausengong, dürften sich nun tatsächlich nicht wenige verdattert die Frage stellen, wie viele Zwischenschritte auf dem Weg zu "Six" sie bei Extreme womöglich verpasst haben.
Wytch Hazel
Bad Omen
VÖ: 2023
Das Quartett aus Lancaster muten an wie aus der Zeit gefallen. Und es bleibt seiner Linie treu: Auch auf "IV: Sacrament" zelebrieren Wytch Hazel ihren mit Folkschlieren durchzogenen Hardrock enthusiastisch, ignorieren konsequent das Treiben um sie herum und klingen genau dadurch so authentisch.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 104 (01/2025).